Im Test: Muteferriqa

Bis zum 11. Oktober 2024 kann über das FU-Campusnetz das Rechercheportal Muteferriqa getestet werden.

Das Portal des Anbieters Miletos ermöglicht den Zugang zu einer umfangreichen Sammlung von gedruckten osmanisch-türkischen Dokumenten. Es sind über 7 Millionen Seiten aus Büchern, Zeitungen und Zeitschriften enthalten, die vom 18. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts im Osmanischen Reich erschienen sind.

Die Dokumente können in Englisch und Türkisch durchsucht werden. Außerdem wird eine Bildsuche angeboten.

Sie möchten die Datenbank auch über den Testzeitraum hinaus nutzen? Dann lassen Sie uns gerne Ihre Bewertung zukommen!

(Text- und Bildquelle: Anbieter)

Umgang mit arsenbelasteten Büchern aus dem 19. Jahrhundert in der Universitätsbibliothek

In letzter Zeit wurde viel über die Belastung von Büchern aus dem 19. Jahrhundert mit Arsen berichtet. Zwar ist nach derzeitigem Kenntnisstand eine mögliche Gesundheitsgefährung als gering einzustufen, dennoch möchten wir Sie mit einigen einfachen Grundregeln vertraut machen.

In den letzten Wochen wurde in den Medien viel über die Belastung von Büchern aus dem 19. Jahrhundert mit Arsen berichtet.

Hintergrund ist die Verwendung von Schweinfurter Grün bei der Einfärbung von Einbänden, Buchschnitten, Titelschildern sowie in Druck- oder Handkolorierungen von Illustrationen im 19. Jahrhundert. Schweinfurter Grün wurde 1805 entwickelt und enthält Arsen. Seit 1882 darf es in Deutschland nicht mehr als Färbemittel verwendet und seit 1887 nicht mehr in wässrigen Bindemitteln und in Pastell verarbeitet werden. Die Verwendung von arsenhaltigen Farben betrifft nur einen Teil der im 19. Jahrhundert veröffentlichten Bücher.

Aktuell lassen mehrere Bibliotheken in Deutschland ihre Bestände auf diese arsenhaltige Farbe testen. Zudem haben die betreffenden Häuser auch den Zugriff auf Medien mit Erscheinungsjahren zwischen 1800 und 1900 temporär eingeschränkt. Auch in den Bibliotheken der Freien Universität Berlin gibt es viele Bücher aus dem 19. Jahrhundert. Wahrscheinlich ist davon ein Teil arsenbelastet.

Die mögliche Gesundheitsgefährdung, die von den betroffenen Büchern ausgeht, ist nach derzeitigem Kenntnisstand als gering einzustufen. Die Universitätsbibliothek der Freien Universität wird deshalb die betroffenen Bestände weiterhin für die Benutzung an unseren Standorten zur Verfügung stellen.

Dennoch empfiehlt es sich, einige einfache Grundregeln beim Umgang mit Büchern aus dem 19. Jahrhundert einzuhalten, um unnötige Gesundheitsrisiken zu vermeiden. Hierzu gehört eine ausgiebige Handhygiene vor und nach der Benutzung alter Bücher. Zudem ist das Tragen von Handschuhen beim Arbeiten mit alten Büchern sehr zu empfehlen. Sollten Sie also zukünftig Bücher aus dem 19. Jahrhundert in unseren Häusern nutzen wollen, werden wir Ihnen Handschuhe dafür anbieten. Natürlich können Sie auch Handschuhe für die Nutzung anderer alter Bücher erhalten.

Wir beobachten die aktuellen Entwicklungen zu diesem Thema weiterhin, werden unsere Maßnahmen fortlaufend anpassen und darüber informieren.

Text: Ringo Narewski und Mario Kowalak (Universitätsbibliothek)

(Bildquelle: pixabay.com)

Über den Duft von Büchern

Der slowenische Chemiker Matija Strlič forscht seit Jahren am University College London (UCL) über den Geruch von Büchern und versucht diese so vor dem Verfall zu retten. Nachdem wir letzten November einen kurzen Hinweis auf ihn im Biblioblog gegeben hatten, erschien kurz vor Weihnachten auch ein ausführlicher Artikel von Jessica Braun unter dem Titel „Das Parfum der Bücher“ in der Zeit (20. Dezember 2017, Nr. 53, S. 37). Die kostenfreie Online-Version zum Nachlesen ist hier vorrätig 😉 …

Der Duft der Bücher

Im Zeitalter des E-Books ist nicht nur die Haptik gewöhnungsbedürftig, auch der entsprechende Duft, den neue oder alte Bücher bisweilen verströmen, kann ein Lesegerät nicht nachahmen. Abhilfe bei diesem Problem schafft da diese Woche ein Podcast von radioeins. Unter dem Titel „Stimmt’s, dass man den Geruch alter Bücher kaufen kann?“ wird in 1:45 Minuten auf das Aroma von neuen und alten Büchern eingegangen und wie es zustande kommt. Bei der angesprochenen wissenschaftlichen Studie handelt es sich vermutlich um „Material Degradomics: On the Smell of Old Books“, 2009 erschienen in der Fachzeitschrift Analytical Chemistry (81 (20), pp 8617–8622) und im FU-Campusnetz frei abrufbar. Mitautor Matija Strlic, Chemiker am University College London, stand im selben Jahr auch in einem Artikel vom Telegraph („The smell of old books analysed by scientists“, 12. November 2009) Rede und Antwort.

Zitierindizes für Bücher und Kongressberichte im Test

Die Datenbanken wurden nach dem Testzeitraum nicht weiterlizenziert.

Über die Online-Plattform Web of Knowledge sind bereits dauerhaft für FU-Angehörige die Datenbanken Web of Science mit den Aufsatzbibliographien bzw. Zitierindizes Science Citation Index Expanded, Social Sciences Citation Index und Arts & Humanities Citation Index sowie die Journal Citation Reports lizenziert.
Nun hat der Anbieter Thomson Reuters für einen knapp dreimonatigen kostenfreien Test bis voraussichtlich 22. Juli 2013 weitere Datenbanken zur Benutzung freigeschaltet. Der Vorstellungsreigen beginnt mit den im Web of Science integrierten Book Citation Index und Conference Proceedings Citation Index.

Der Book Citation Index (BKCI) wertet als Zitierindex über 30.000 wissenschaftliche Buchinhalte aller Fachgebiete ab Erscheinungsjahr 2005 ff. aus. Der Zitierzusammenhang weist aus, wo die gesuchte Literatur (Buch oder Buchkapitel) zitiert wurde und was sie selbst zitiert hat. Das Modul ergänzt damit das Web of Science um mehr als 15,7 Mio. Literaturnachweise. Pro Jahr sollen 10.000 neue Buchtitel folgen, darunter auch in Serien erschienene Exemplare.
Ein Schwerpunkt der indexierten Publikationen liegt in den Sozialwissenschaften (39 Prozent), gefolgt von den Geisteswissenschaften (22 Prozent), Physik/Chemie (12 Prozent) und Ingenieurswesen/Computer/Technik (11 Prozent), Biowissenschaften (6 Prozent) sowie klinische Medizin und und Landwirtschaft/Biologie (je 5 Prozent).
Die Datenbank teilt sich in zwei Module – Naturwissenschaft und Technik (Science – BKCI-S) sowie die Geistes- und Sozialwissenschaften (Social Science & Humanities – BKCI-S).

Der Conference Proceedings Citation Index (CPCI) enthält mehr als fünf Mio. bibliographische Nachweise zu über 148.000 internationalen Kongressberichten aller Fachgebiete ab 1990 ff., teilweise mit Abstracts und Links zum Volltext. Ab 1999 ff. wird bei den Beiträgen auch die zitierte Literatur ausgewertet.
Die Datenbank teilt sich in zwei Module – Naturwissenschaft und Technik (Science – CPCI-S) sowie die Geistes- und Sozialwissenschaften (Social Science & Humanities – CPCI-SSH).

Die neuen Datenbanken zur besseren Unterscheidung in mintgrün markiert ;):

 

Book Citation Index im Test

Bis Ende November haben FU-Angehörige die Möglichkeit den Book Citation Index zu testen. Dieser ist als Modul im Web of Science integriert und kann über die Suchmaske (Punkt „Citation Databases”) genutzt werden. Darüber ist auch die gleichzeitige Suche im Social Sciences Citation Index (SSCI), Arts and Humanities Citation Index (AHCI) und dem naturwissenschaftlichen Science Citation Index (SCI) möglich.

Der Book Citation Index (kurz BKCI) wertet als Zitierindex ca. 28.000 wissenschaftliche Buchinhalte aller Fachgebiete aus. Der Zitierzusammenhang weist aus, wo die gesuchte Literatur (Buch bzw. Buchkapitel) zitiert wurde und was sie selbst zitiert hat. Das Modul ergänzt damit das Web of Science um mehr als 13,5 Mio. Literaturnachweise, die im Idealfall auf den lizenzierten Volltext bzw. Buchkapitel weiterleiten. Pro Jahr sollen 10.000 neue Buchtitel folgen, darunter auch in Serien erschienene Exemplare.

Ein Schwerpunkt der indexierten Publikationen liegt in den Sozialwissenschaften (40 Prozent), gefolgt von den Geisteswissenschaften (18 Prozent), Physik/Chemie (13 Prozent) und Ingenieurswesen/Computer/Technik (12 Prozent) sowie klinische Medizin, Biowissenschaften (beide 6 Prozent) und Landwirtschaft/Biologie (5 Prozent). Der „Book Citation Index– Science (BKCI-S)” weist dabei – entgegen dem Hinweis in der Datenbank – Literatur der letzten fünf Jahre nach, der „Book Citation Index– Social Sciences & Humanities (BKCI-S)” Titel der letzten sieben Jahre.

Nicht ausgewertet werden laut Anbieter Lehrbücher, Handbücher, Nachschlagewerke, Kompendien, Atlanten, Führer oder Abstract-Sammlungen.

Lexika kehren gut

Mit dem Siegeszug von Wikipedia haben die herkömmlichen gedruckten Lexika ausgedient. Die Enzyklopädie-Verlage konzentrieren sich seither auf ihre elektronischen Angebote – eine Neuauflage des Brockhaus’ werden wir wohl so bald nicht erleben. Was also tun mit den gedruckten Bänden, deren Wissen unausweichlich dem Zahn der Zeit zum Opfer fallen? Als Briefbeschwerer zu unhandlich, als alternative Fliegenklatsche für den Sommer zu laut (wenn auch effektiv). Eine – zugegeben brutalere – Nutzungsmöglichkeit präsentiert da thereifixedit.com. Mehr davon gibt es auf der Website bookdust.com zu bestaunen.

Danke für das Bild an WikiCommons!

Buchdiebstahl in Bibliotheken

Auch die besten Sicherheitssysteme können nicht verhindern, dass das ein oder andere Buch gerade aus Freihandbereichen verschwindet, also geklaut wird. Bei den Revisionen stellen die Bibliotheken diese Verluste dann endgültig fest, wenn ausgeschlossen werden kann, dass ein Buch einfach nur verstellt wurde. Ab und an kommen gestohlene Werke aber auch (anonym) wieder zurück, entweder, weil sie nicht mehr benötigt werden oder gar weil – was in der UB vorkam – ein Priester Bücher zurückbrachte, weil eins seiner Schäfchen sich ehrlich machen wollte.

Doch nicht immer sind die NutzerInnen die Täter. Gerade vor kurzem wurde ein Bibliotheksmitarbeiter aus Göttingen auf frischer Tat ertappt, als er ein wertvolles Buch auf einem Autobahnparkplatz verticken wollte (vgl.: Artikel in der HAZ vom 2.12.2009).

Kein Vergleich allerdings mit dem grossen Buchdiebstahl, den die Dänische Königliche Bibliothek in den 70er Jahren erlitten hat. Es wurden über 3200 historische Werke mit einem Gesamtwert von fast 40 Millionen Euro von einem Mitarbeiter entwendet, unter anderem Manuskripte von Martin Luther, sowie Originale von Immanuel Kant, Thomas More und John Milton.
Wen dieses Thema interessiert, der kann auf der Seite buecherlei.de interessante Fälle und unterschiedliche Motivationen zum Thema Bücherklau nachlesen (Bücherklau I und Bücherklau II).

Die UB sichert übrigens ihre nicht besonders spektakuläre kleine Rarasammlung im geschlossenen Magazin durch einen extra abgeschlossenen Metallkäfig …

Bücheresel statt Bücherbus

Jeden Sonnabendmorgen sattelt Luis Soriano den Esel und bepackt ihn mit schweren Bücherkisten. Dann macht sich der kolumbianische Lehrer mit seiner mobilen Bücherei auf den Weg in die Dörfer. Er möchte Kindern in Kolumbien, die alltäglich Gewalt erleben, den Zugang zu Büchern eröffnen, denn „wenn Schulen keine Bücher haben, dann können Kinder keinen Frieden lernen“.
Ein NDR-Beitrag vom 07.04.2009, den man sich als Video anschauen kann. Den Hinweis habe ich im netbib weblog: Neues vom Biblioburro gefunden.
Anschauen!

Ausstellung: Geraubt – die Bücher der Berliner Juden

Die Ausstellung „Geraubt. Die Bücher der Berliner Juden“ im Foyer der Berliner Stadtbibliothek präsentiert Bücher aus dem Zugang „J“ und weiteres Raubgut aus Magazin und Depot. Nach 65 Jahren Benutzung werden die Bücher der Öffentlichkeit gezeigt. Die Ausstellung ist noch bis zum 18. April 2009 im Haus der Haus Berliner Stadtbibliothek (Breite Str. 32 – 34, 10178 Berlin-Mitte, Sa 10-19 u. Mo-Fr 10-21 Uhr) zu sehen.