Freier Zugriff auf „Historische Presse der deutschen Sozialdemokratie online“

Das freie, digitale Zeitschriftenarchiv „Vorwärts bis 1933“ bekam ein Update und einen neuen Namen. Unter Historische Presse der deutschen Sozialdemokratie online können nun nicht nur sämtliche „Vorwärts“-Ausgaben durchsucht werden, sondern die Volltextdatenbank bietet jetzt auch Zugriff auf die sozialdemokratischen Zeitschriften „Freiheit“, „Der Sozialdemokrat“ und „Neuer Vorwärts“.

Historische Presse der deutschen Sozialdemokratie jetzt online verfügbar. (Bild: Friedrich-Ebert-Stiftung lizenziert unter CC BY-NC-SA 3.0 DE)

„Der Sozialdemokrat“ schließt die Lücke zwischen dem Leipziger „Vorwärts“ (1876-1878) und dem Berliner Nachfolger, der von 1891 bis 1933 erschien. Die „Freiheit“ war das Presseorgan der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD), die sich 1917 aus Protest gegen die Burgfriedenspolitik der Mehrheits-SPD im 1. Weltkrieg gründete.
Der „Neue Vorwärts“ erschien ab Mitte 1933  im Umfeld der „Sozialdemokratischen Partei Deutschland im Exil“ (SOPADE).

Die Digitalisate sind chronologisch geordnet, sodass in ihnen nach einzelnen Ausgaben gesucht werden kann. Außerdem kann die Datenbank mithilfe einer Wortsuche erforscht werden, welche die Treffer ebenfalls chronologisch auflistet. Das Ziel der Friedrich-Ebert-Stiftung, die für das Projekt verantwortlich zeichnet, ist es, alle historischen Zeitschriften der Sozialdemokratie digital zu erfassen.

Freier Zugriff auf „Beacon for Freedom of Expression“

Neu in DBIS aufgenommen ist die frei zugängliche, internationale Datenbank Beacon for Freedom of Expression. Die Faktendatenbank zielt darauf ab, ein möglichst umfassendes, globales Abbild bibliographischer Daten über zensierte Bücher, Texte und Veröffentlichungen zu geben. Sie weist dabei historische und aktuell zensierte Titel nach.

Außerdem kommen zu den mittlerweile 40.000 Einträgen zensierter Publikationen noch rund 10.000 Nachweise von Texten über Zensur und Meinungsfreiheit hinzu. Für das Projekt verantwortlich zeichnen die Bibliotheken Bibliotheca Alexandrina und die Norwegische Nationalbibliothek.

Die Datenbank wird weiter ausgebaut.

Freier Zugriff auf das „Erich Mendelsohn Archiv” – Der Briefwechsel zwischen Erich und Louise Mendelsohn

Neu im Datenbank-Infosystem (DBIS) nachgewiesen ist die Volltextdatenbank des „Erich Mendelsohn Archivs” (EMA).

Im Mittelpunkt des EMA steht der Briefwechsel zwischen Erich Mendelsohn und seiner Frau Luise, der sich über vier Jahrzehnte, von 1910 bis zu Mendelsohns Tod 1953 erstreckt. Die Sammlung umfasst 1410 von Erich und 1328 von Luise Mendelsohn verfasste Briefe mit insgesamt 11.000 Seiten Brieftext. Die Briefe geben Einblick in die Ideenwelt und die Arbeitsweise des bedeutenden Architekten und beleuchten ferner das Leben emigrierter deutscher Juden.

Einsteinturm, von Mendelsohn entworfen. (© Astrophysikalisches Institut Potsdam)

Mendelsohn gilt in der Architektur als Vorreiter der Stromlinien-Moderne. Eines seiner bekanntesten Werke steht in Potsdam, und zwar der „Einsteinturm”. Ein Observatorium, welches vom Leibniz-Institut für Astrophysik betrieben wird.

In der Datenbank EMA kann zeitlich durch die Jahre des Briefwechsels sowie im Register nach Personen navigiert werden.

Freier Zugriff auf „DACS” – Database of Available Chemical Substances

Neu im Datenbank-Infosystem aufgenommen wurde die Substanz-Datenbank „DACS“, Database of Available Chemical Substances.

„DACS“ verzeichnet verfügbare chemische Stoffe mit ca. 38 Mio. chemischen Strukturen von 43 Herstellern. Per Mausklick kann hier jeder sein Wunschmolekül aufmalen und erhält umgehend Rückmeldung, wo auf der Welt eine solche Substanz erwerblich ist.

„DACS“ ist ein Projekt der Arbeitsgruppe Computational Chemistry / Drug Design des Leibniz-Instituts für Molekulare Pharmakologie (FMP) und wird von der Helmholtz Drug Research Initiative und ChemAxon betrieben.

Freie Datenbank zur Geschichte der internationalen Avantgarde

Wassily Kandinsky: Das jüngste Gericht, 1910

Neu im Datenbank-Infosystem (DBIS) nachgewiesen ist die digitale Quellenedition „Der Sturm“.

Betreut wird das Projekt von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, welches sich zur Aufgabe gemacht hat, die umfangreichen, verstreuten digitalen Quellen des „Sturm“ in einer historisch-kritisch angelegten digitalen Edition zusammenzufassen.

Die avantgardistische Zeitschrift „Der Sturm“ wurde 1910 von Herwarth Walden gegründet. Bis 1932 war sie Sprachrohr moderner Ästhetiken wie des Expressionismus, des Dadaismus oder des Futurismus. Die Sturm-Edition erfasst neben der Zeitschrift auch andere Veröffentlichungen aus dem Kreis des Sturm-Unternehmens, wie zum Beispiel Veröffentlichungen der Sturm-Bühne, Begleitheftchen von Ausstellungen und Briefwechsel partizipierender Künstler.

Die Sturm-Edition stellt nicht nur die Quellen digital zur Verfügung, sondern veröffentlicht auch die im Projekt entstehenden Forschungsdaten unter freien Lizenzen.

Freier Zugriff auf das Iberian Books Project

Ab sofort kann über das Datenbank-Infosystem DBIS auf die Volltextdatenbank Iberian Books zugegriffen werden.

Für das Projekt zeichnet die School of History des University College Dublin verantwortlich. Gefördert wird es von der Andrew W. Mellon Foundation. Der Anspruch der seit 2007 vorangetriebenen und nun veröffentlichten Datenbank ist es, alle Bücher, die in Spanien, Portugal, der Neuen Welt oder andernorts während des „Goldenen Zeitalters“ (1472-1700) auf Spanisch oder Portugiesisch erschienen, zu erfassen sowie Tools zur Recherche in den Digitalisaten zur Verfügung zu stellen.

Dafür fasste das Projekt bisher zerstückelte Informationen, Titel und bibliografische Untersuchungen zusammen und integrierte somit Daten aus Verbundkatalogen, online veröffentlichten Katalogen einzelner Sammlungen, Auktionskatalogen und deskriptiven Bibliographien. So wurden zum Beispiel auch Publikationsinformationen visuell aufbereitet. Die Datensätze werden unter der Creative Commons Lizens CC-BY angeboten.

Die Digitalisate können teilweise runtergeladen werden.

Online-Hochschulschriften-Projekt von EBSCO

Anfang letzten Monats ging mit Open Dissertations ein ambitioniertes Datenbank-Projekt online, das mittlerweile auch im FU-eigenen Datenbank-Infosystem (DBIS) nachgewiesen ist.

Die kostenlose Open-Access-Datenbank verzeichnet weltweit Dissertationen und Diplomarbeiten vom frühen 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Suchbar sind Autor, Dissertationstitel, Fachgebiet und der Universitätsort. Gegenwärtig sind über 800.000 neue Electronic Theses and Dissertations (ETD) nachgewiesen, ergänzt um einem kostenlos abrufbaren Volltext-Link der Diplomarbeit oder Dissertation (sofern elektronisch vorhanden). Open Dissertations kann als Konkurrenzprojekt zur von der FU Berlin lizenzierten Datenbank ProQuest Dissertations & Theses Global (PQDTGlobal) begriffen werden, die mehr als 2,1 Mio. Nachweise/Volltexte ab dem 17. Jh. ff. bereithält.

In Zusammenarbeit mit BiblioLabs wurden die American Doctoral Dissertations von EBSCO in OpenDissertations.org integriert und um Metadaten weiterer Hochschulen ergänzt. Der Bestand wird regelmäßig aktualisiert und soll durch neue Partnerschaften mit Colleges und Universitäten aus der ganzen Welt erweitert werden. Nachgewiesen sind US-amerikanische Dissertation ab 1902 ff. (inkl. dem digitalisierten Druckindex US-amerikanischer Dissertationen von 1933 – 1955) sowie Hochschulschriften auf dem Vereinigten Königreich.

Der Text ist weitgehend der Information in DBIS entnommen.

Neues Zeitzeugen-Archiv über die deutsche Besatzung Griechenlands online

Neu über das FU-eigene Datenbank-Infosystem (DBIS) abrufbar ist das Online-Projekt Erinnerungen an die Okkupation in Griechenland.

Das Interview-Archiv umfasst 90 Erinnerungsberichte von Zeuginnen und Zeugen der deutschen Besatzung Griechenlands während des Nationalsozialismus. Das Projekt wird vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland, von der Stavros Niarchos Stiftung, von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) sowie von der Freien Universität Berlin gefördert. Es kooperiert mit der Nationalen und Kapodistrias-Universität Athen.

Bei den Berichten handelt es sich um lebensgeschichtliche Interviews mit Personen, die über unterschiedliche Erfahrungen wie z. B. die Judenverfolgung, das Überleben in den Konzentrations- und Vernichtungslagern, den Widerstand, die Vergeltungsaktionen und Massenhinrichtungen und den Besatzungsalltag berichten. Die Interviews wurden in griechischer Sprache geführt, für die bilinguale Anwendung aber entsprechend verschriftlicht und ins Deutsche übersetzt. Wahlweise lässt sich der transkribierte Text zum Video abrufen bzw. eine Untertitelung in griechischer oder deutscher Sprache auswählen.

Für den Zugriff auf das Online-Archiv ist vorab eine kostenlose persönliche Registrierung notwendig. Es bewahrt diese Zeugnisse für die Zukunft und stellt sie für Bildung und Wissenschaft zur Verfügung.


Weitere Zeitzeugen-Archive sind über das Datenbank-Infosystem (linker Menüpunkt „Sammlungen“ → „Zeitzeugen-Archive“) abrufbar.

De-Gruyter-Datenbanken zu Physical Sciences im Test

Die Datenbanken wurden nach dem Testzeitraum nicht lizenziert.

Der Verlag De Gruyter bietet bis 23. April 2018 auf Eigeninitiative die drei Online-Datenbanken Physik Online, Spark und Enzymes Online für die Allgemeinheit zum kostenfreien Test an. Die Datenbank Energy Online ist laut Anbieter sogar das ganze Jahr über kostenfrei zugänglich.

Die vier Datenbanken im Überblick:

  1.  Physik Online: Ausführliche Lehrinhalte zum gesamten Fächerkanon des Physikstudiums, von elementaren Grundlagen bis hin zu weiterführenden Spezialgebieten. Enthalten sind laut Anbieter u. a.
    • über 500 Kapitel aus deutschsprachigen Lehrbuchklassikern im Volltext sowie weiterführende Literaturangaben
    • mehr als 1000 aufgenommenen Übungen/Aufgaben meist mit kompletten Lösungsschritten
    • über 100 Themenbegriffe mit einem ausführlichen Thesaurus von über 20.000 Stichwörtern

    Die Datenbank richtet sich sowohl an Studierende im Haupt- und Nebenfach Physik, als auch an Doktoranden und Dozenten. Abgedeckte Inhalte sind Mechanik, Elektrodynamik, Optik, Thermodynamik/ Wärme, Zustände der Materie, Bestandteile der Materie, Astrophysik, Angewandte Physik, Physikdidaktik, mathematische Methoden und Konzepte/Größen/Einheiten.


  2. Spark: Aktuelle, interdisziplinäre und miteinander vernetzte Einführungen in eine Vielzahl von Gebieten der Naturwissenschaften für Nachwuchswissenschaftler und Doktoranden. Die Grundlage dafür bilden mehr als 1000 Kapitel aus englischsprachigen Lehrbüchern. Die Veröffentlichungen stammen aus den De Gruyter Reihen Graduate und STEM in der Physik, den Materialwissenschaften, der Chemie und der industriellen Chemie. U. a. werden laut Anbieter Themenbereiche wie
    • Kondensierte Materie
    • Nanomaterialien
    • funktionale und intelligente Werkstoffe
    • Sustainable Chemistry und Green Chemistry
    • Chemische Verfahrenstechnik und Biotechnologie

    Mit u. a. Inhalten zur numerische Mathematik und Programmierung, Sicherheits- und Risikomanagement sowie Datenverarbeitung und -analyse werden weitere grundlegende Inhalte und Werkzeuge angeboten.


  3. Energy Online: Umfassende Übersicht von Energiethemen in Bezug auf Wissenschaft, Architektur, Wirtschaft und Politik.
    Ermöglicht wird ein einfacher Zugang zu kompletten Inhalten von De Gruyter über alle relevanten Disziplinen zum Thema Energie in Kategorien wie konventionelle Energie, Wirtschaft und Politik, Energieumwandlung und -lagerung, Energieeffizienz, Energieerzeugung und -übertragung, Erneuerbare Energie sowie Technologie. Die Datenbank umfasst mehr als 1.500 Einträge.


  4. Enzymes Online: Abdeckung eines breites Spektrums an Themen, die sich auf die Funktion, Analyse und Anwendung von Enzymen beziehen.Die Inhalte werden aus dem De Gruyter Journal- und Buchportfolio in den Bereichen Biologie, Medizin, Chemie, Mathematik, Physik und Ingenieurwesen ausgewählt. Die Datenbank umfasst mehr als 1300 Artikel.

Die Datenbanken liegen auf der Plattform De Gruyter Online, wo noch  viele andere von der FU lizenzierte Online-Ressourcen verfügbar sind. Sie werden laut Anbieter in regelmäßigen Abständen von Experten aktualisiert. Einzelne Beiträge, lassen sich kopieren oder ausdrucken. Gegen ein kostenfreie Registrierung beim Anbieter lassen sich u. a. dauerhaft Merklisten oder Suchanfragen abspeichern.

(Die Beschreibungen sind weitgehend den Texten des Anbieters entnommen.)

Volltextdatenbank „PsycCRITIQUES“ kostenfrei

Bis Ende 2017 war die Datenbank PsycCRITIQUES noch als lizenzpflichtige Online-Ressource im Angebot des Datenbankanbieters EBSCO zu finden. Das hat sich mit dem Jahreswechsel geändert. Die American Psychological Association (APA) hatte bereits ab Herbst 2017 beschlossen, die Datenbank nicht mehr fortzuführen. Die Inhalte wurden mittlerweile von EBSCO entfernt und sind nun in einem in Zusammenarbeit mit der University of Akron (US-Bundesstaat Ohio) aufgesetzten, kostenfreien Webangebot verfügbar.

Die Volltextdatenbank PsycCRITIQUES enthält über 43.000 Rezensionen von Büchern und Filmen und ersetzte ursprünglich die Zeitschrift Contemporary Psychology: APA Review of Books. Auch alle zwischen 1956 und 2004 erschienenen Artikel der Zeitschrift sind im neuen Angebot enthalten.

Nicht betroffen sind die von der APA angebotenen Datenbanken PsycARTICLES und PsycINFO. Diese werden nach wie vor vom Datenbankanbieter EBSCO gehostet und sind über das FU-Campusnetz abrufbar.