Kooperation mit dem Jüdischen Museum Berlin bei der Erschließung eines UNESCO-Welt­kultur­erbes

Das Audio-Archiv von Claude Lanzmann soll im Interviewportal Oral History. Digital der Freien Universität erschlossen und öffentlich zugänglich gemacht werden.

Kiste mit Tonkassetten
Claude Lanzmanns Audio-Archiv, Jüdisches Museum Berlin, Foto: Roman März

Ende 2021 stiftete die Witwe von Claude Lanzmann, Dominique Lanzmann-Petithory, sein bislang unveröffentlichtes Audio-Archiv dem Jüdischen Museum Berlin (JMB). Das Museum hat die Kassetten, auf denen rund 200 Interviewstunden gespeichert sind, digitalisiert, um sie für die Zukunft zu bewahren. Im Rahmen eines von der Alfred Landecker Foundation geförderten Projekts soll der Bestand “Lanzmann-Audio-Archiv” nun transkribiert, übersetzt und inhaltlich erschlossen werden.

Als Kooperationspartner unterstützt und berät das Team der Digitalen Interview-Sammlungen der Universitätsbibliothek das Projekt. So soll das Audio-Archiv in dem digitalen Interviewportal Oral History. Digital der Freien Universität erschlossen und öffentlich zugänglich gemacht werden. Die Archivsoftware wird hierfür an die besonderen Bedürfnisse der mehrsprachigen Audio-Sammlung angepasst.

Bei dem Audio-Archiv handelt es sich um Tonaufnahmen von Interviews, die der Regisseur Claude Lanzmann bei den Recherchen in den 1970er-Jahren vor Beginn der Dreharbeiten für seinen Film Shoah geführt hat. Es sind Gespräche mit sehr unterschiedlichen Zeitzeug*innen: mit Überlebenden der Ghettos und Konzentrationslager, mit Widerstandskämpfer*innen, Historiker*innen, Geistlichen, Intellektuellen, Politiker*innen aber auch mit Täter*innen.

Der Film Shoah hat die Erinnerung an den Holocaust in besonderer Art und Weise im Gedächtnis eines weltweiten Publikums verankert. Lanzmann hat zwölf Jahre lang an diesem Dokumentarfilm gearbeitet. Durch das “Lanzmann-Audio-Archiv” werden seine Recherchen dokumentiert und wertvolle Zeitzeug*innendokumente aus den 1970er-Jahren zugänglich gemacht.

Im vergangenen Jahr wurde das Audio-Archiv in das UNESCO-Register des Weltdokumentenerbes „Memory of the World“ aufgenommen. Die Dokumente im Register der UNESCO, wie die Göttinger Gutenberg-Bibel oder die Handschriften Fjodor Dostojewskis, markieren kulturelle Wendepunkte. Daher sollten Archive, Bibliotheken und Museen das Bewusstsein für deren Bedeutung schärfen.

Text von Dorothee Wein

Weltkulturerbe-Titel für Claude Lanzmanns Audio-Archiv im Jüdischen Museum Berlin

Neu: Nützliches zum Ausleihen

Im Primo der Dinge finden Sie ab sofort Hilfsmittel für den täglichen Gebrauch vor Ort, z.B. Ladekabel, Adapter, Mäuse, Kameras, Aufbewahrungsmöglichkeiten, Spiel- und Sportgeräte für bewegte Pausen oder Tischaufsätze zum Arbeiten im Stehen.


Stellen Sie sich vor: Sie sitzen in der Bibliothek, möchten gerade mit dem Schreiben der Hausarbeit beginnen und merken: Das Laptop-Ladekabel liegt noch zu Hause! Oder Sie haben einen Raum für eine Gruppenarbeit gebucht und sehen erst dort, dass Sie einen Adapter brauchen, den Sie gar nicht besitzen. Oder Sie haben Rückenschmerzen vom langen Sitzen in der Bib, würden sich gerne zwischendurch mal an der frischen Luft bewegen und danach im Stehen weiterarbeiten.

Der neue Service Primo der Dinge kann helfen: Sie finden hier ab sofort Hilfsmittel, die zum täglichen Gebrauch vor Ort entliehen werden können.

Zum Beispiel:
• Ladekabel, Adapter, Maus, USB-Stick, Kamera
• Aufbewahrungsmöglichkeiten wie Tagesschließfächer oder Bücherwagen
• Spiel- und Sportgeräte für bewegte Pausen
• Schaumstoffkeile für die Nutzung besonders wertvoller Bücher
• Tischaufsätze zum Arbeiten im Stehen und vieles mehr.

Ein Basisangebot an hilfreichen Dingen zum Ausleihen gibt es an allen Bibliotheken der Freien Universität. Wo genau welches Equipment vorrätig ist, sehen Sie nach dem Klick auf das Objekt (und dort unter „Standorte“).

Im Sinne des nachhaltigen Konsums ist das Leihangebot von Dingen in vielen Bibliotheken mittlerweile Standard. Primo der Dinge steht für die Haltung von Bibliotheken: „Leihen statt Besitzen.“ Es schont den Geldbeutel und trägt dazu bei, den Sharing-Gedanken zu verstärken.

Bitte nicht vergessen: Die meisten Dinge müssen beim Verlassen der Bibliothek zurückgegeben werden.

Das neue Angebot wird ständig erweitert. Wenn Sie einen Vorschlag, einen Wunsch oder Feedback haben, schreiben Sie uns gerne oder kommentieren diesen Beitrag.


New: Useful items to borrow

Imagine this: You’re sitting in the library, about to start writing your term paper and you realize: The laptop charging cable is still at home! Or you have booked a groupwork lab and only realize there that you need an adapter that you don’t even have. Or you have back pain from sitting for so long and would like to continue working while standing up.

The new service Primo of Things can help: You can now find various useful items to borrow for daily use on site.

For example:

  • Charging cable, adapter, mouse, USB stick, camera
  • Storage options such as day lockers or book trolleys
  • Play and sports equipment for active breaks
  • Foam wedges for the work with particularly valuable books
  • Table tops („Standsomes“) for working while standing up and much more.

A basic range of helpful items can be borrowed from all libraries at Freie Universität. You can find out where exactly which equipment is available by clicking on the item (see “Locations”).

In the spirit of sustainable consumption, offering items on loan is now standard practice in many libraries. Primo of Things stands for the attitude of libraries: „Lending instead of owning.“ It is easy on the wallet and helps to reinforce the idea of sharing.

Please do not forget: Most items must be returned when you leave the library.

The new service is constantly being expanded. If you have a suggestion, request or feedback, please write us or comment on this post.

Ein Abschiedsgruß: Die Bibliothek des Museums für Naturkunde migriert zu Koha (Open-Source)

Mit dem 30.06.2024 endete der Kooperationsvertrag zwischen dem Museum für Naturkunde (Leibniz-Gemeinschaft) und der Freien Universität Berlin.

Die Daten des Museums für Naturkunde sind aus dem Alma-System von ExLibris/Clarivate der Freien Universität in die Open-Source-Software ‚Koha‘ migriert.

Der Bibliothekskatalog ist nun unter: https://bibliothekskatalog.museumfuernaturkunde.berlin/ zu erreichen.

Mit der Migration nach Koha endet nun eine 15-jährige Zusammenarbeit. In dieser Zeit war die Freie Universität Leitbibliothek für das Museum für Naturkunde, insbesondere für alle Fragen der Katalogisierung, Zeitschriftenbearbeitung und im Bereich der E-Ressourcen.

Seit Dezember 2009 wurden die Daten des Museums für Naturkunde von der Freien Universität gehostet. Damals wurden die Daten vom integrierten Bibliothekssystem ALEPH der Humboldt-Universität zu Berlin in
das ALEPH-System der Freie Universität Berlin migriert. 2011 wurden die bis dahin lokal gehaltenden Titel- und Bestandsdaten in den damals neuen Verbundkatalog B3Kat migriert. Im Jahr 2012 kam dann die Zusammenführung aller Normdaten (Personen, Körperschaften und Geografika) in die Gemeinsame Normdatei (GND).
Die Daten aus ALEPH wurden 2017 in das cloudbasierte Bibliotheksmanagementsystem ‚Alma‘ migriert und wurden seitdem dort gehalten.

Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit und wünschen den Kolleg*innen alles Gute für die Zukunft!

Text von Katja Lapschina

Longlist für den Deutschen Buchpreis 2024 veröffentlicht

Wer noch nach einer Sommerlektüre für die freie Zeit vor dem beginnenden Semester sucht, der sollte hier fündig werden. Die Jury für den Deutschen Buchpreis 2024 hat die Longlist veröffentlicht und 20 Romane nominiert. Insgesamt waren 180 Titel von 106 Verlagen eingereicht worden. Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels jährlich zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse den deutschsprachigen „Roman des Jahres“ aus. Ziel des Preises ist es, über Ländergrenzen hinaus Aufmerksamkeit zu schaffen für deutschsprachige Autor*innen, das Lesen und das Leitmedium Buch.

Die nominierten Romane (in alphabetischer Reihenfolge):

Die Philologische Bibliothek war schnell und hat für Sie schon ein paar der Bücher angeschafft. Verfügbare Titel sind auf den jeweiligen Titel in Primo verlinkt.

Berliner Schriftsteller*innen unter den Nominierten

Bei ein paar Autor*innen fiebern wir aus lokaler Sicht besonders mit. Nora Bossong hat an der Humboldt-Universität studiert und lebt in Berlin. Sie wurde für ihr literarisches Werk schon mehrfach ausgezeichnet. In ihrem Roman Reichskanzlerplatz ist deutsche Geschichte Thema, es geht jedoch auch um moderne Fragen. Wie lebt man Diversität und welchen Einfluss spielt die Gesellschaft dabei.

Franz Friedrich hat an der Universität der Künste studiert und lebt ebenfalls in Berlin. 2014 war er schon einmal auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis. Sein Roman Die Passagierin erzählt von der Vergangenheit einer Frau, die zurückkehrt in das Sanatorium, in dem sie als Kind war und dort auf die unterschiedlichsten Menschen trifft. Auch diesen Autoren beschäftigen aktuelle Fragen, Einsamkeit, Freundschaft, Gemeinschaft und der Wunsch, es möge sich etwas verändern in der Welt.

Für alle, die es aus dem Norden nach Berlin verschlagen hat, ist Markus Thielemann zu empfehlen. Sein Roman Von Norden rollt ein Donner spielt in der Lüneburger Heide. Dort vermengen sich Heimatschutz und Gewalt. In der westdeutschen Provinz stößt ein 19-Jähriger auf Hass, völkische Ideologie – und auf ein tiefes Schweigen. Die Idylle erweist sich als brüchig. Auch dieser Autor liegt mit seinem Anti-Heimatroman am Puls der Zeit.

Jurymitglieder und Details zur Preisverleihung

Die Jury des Deutschen Buchpreises 2024. V.l.n.r.: Gerrit Bartels, Klaus Nüchtern, Regina Moths, Natascha Freundel, Torsten Hoffmann, Magda Birkmann, Marianna Lieder.
© Christof Jakob (via boersenverein.de)

Die Jury besteht aus sieben Mitgliedern: Natascha Freundel (rbb), Gerrit Bartels (Der Tagesspiegel), Magda Birkmann (freie Literaturvermittlerin und Buchhändlerin), Torsten Hoffmann (Universität Stuttgart), Marianna Lieder (freie Kritikerin), Regina Moths (Buchhandlung Literatur Moths) und Klaus Nüchtern (Der Falter).

„Wir haben gestaunt, gestritten, gelacht und 20 Titel ausgewählt, die auf der Höhe der Zeit sind, wiedergelesen werden wollen und die Welt nicht nur zeigen, wie sie ist, sondern auch, wie sie sein könnte.“

Natascha Freundel, rbb (Jurysprecherin)

Der Deutsche Buchpreis wird dieses Jahr zum 20. Mal verliehen. Im nächsten Schritt wählen die Jurymitglieder aus den Titeln der Longlist sechs Romane für die Shortlist aus, die am 17. September 2024 veröffentlicht wird.

Die Autor*innen und Leser*innen dürfen bis zum Abend der Preisverleihung am 14. Oktober im Kaisersaal des Frankfurter Römer gespannt sein. Erst dann wird der Roman des Jahres 2024 bekanntgegeben.

Ein Taschenbuch Deutscher Buchpreis 2024: Die Nominierten bietet Leseproben der 20 Titel. Ab dieser Woche ist das Buch deutschlandweit in vielen Buchhandlungen kostenlos erhältlich. Zu einigen Romanen gibt es schon Hörproben, hier auf der Website des Deutschen Buchpreises 2024 Longlist.

Zum Jubiläum stellt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels ein kostenfreies Mediendossier zu 20 Jahren Deutscher Buchpreis mit allerhand Fakten zur Verfügung. So halten beispielsweise bis heute Jan Faktors Georgs Sorgen um die Vergangenheit oder Im Reich des heiligen Hodensack-Bimbams von Prag (2010) und Frank Witzels Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch depressiven Teenager im Sommer 1969 (2015) den Rekord für die längsten Romantitel, die es auf die Longlist schafften. Witzel gewann den Preis.

(Bildquelle und Zitat: deutscher-buchpreis.de)

Vielen Dank für diesen Beitrag an unsere Kollegin Jutta Wunder aus der Zentralbibliothek.

Die „Free-Book Lounge“ – eines von drei Nachhaltigkeitsprojekten

Auszubildende zur/zum Fachangestellte*n für Medien- und Informationsdienste in Bibliotheken (kurz: FaMI) können aktive Akteur*innen für Nachhaltigkeit sein und werden. Im Herbst 2023 hatten die drei Azubis der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin im 2. Lehrjahr die Aufgabe erhalten, jeweils ein Projekt zum Thema Nachhaltigkeit und zu den Merkmalen einer „Grünen Bibliothek“ zu formulieren und durchzuführen. Dazu hatten sie einen einführenden Workshop zusammen mit anderen FaMI-Azubis aus den unterschiedlichen Bibliotheken Berlins. Eines der Projekte von den drei Azubis ist nun fertig gestellt worden. Ein Projektbericht.

Die Idee

Von Beginn an entstand eine Begeisterung für die Idee eines Bücher-Tausch-Regals. Öffentliche Bücherschränke, oft aus alten Telefonzellen gebaut, finden sich mittlerweile überall in der Stadt verteilt, aber leider noch relativ wenig auf dem Campus der Freien Universität.

Die abschließende Entscheidung für ein Bücherregal fiel dann dieses Frühjahr. Im Januar 2024 erhielt jeder der drei FaMI-Azubis eine eigene Seite im internen Bibliotheks-Wiki, auf welcher sie sich Gedanken zu ihren Projekten machen und bereits erste Schritte, abzuklärende Fragen und To-Do’s notieren konnten.

Daraufhin folgten einige Recherchen zu den Möglichkeiten, welche es bei Bücher-Tausch-Regalen gibt. So mussten wichtige Entscheidungen getroffen werden, wie z. B.: Sollen nur Bücher oder auch funktionstüchtige Dinge getauscht werden können? Welcher Zielgruppe soll das Regal zugänglich gemacht werden? Soll es ein öffentliches Regal werden, sichtbar auf der Webseite Bookcrossing? Während der Überlegungen wurde auch dem Bookcrossing Regal in der Geowissenschaftlichen Bibliothek am Campus Lankwitz ein Besuch abgestattet.

Im Februar 2024 gab es erneut einen Azubi-Workshop mit den drei FU-Azubis, bei welchem noch einiges an konkretem Input zum Thema Nachhaltigkeit in und durch Bibliotheken dazukam. Unter anderem zu den Themen: SDG-Stories, Ensulib, Green Library Award, der ökologische Fußabdruck und der positive Handabdruck.

Danach begann eine Phase der selbstständigen Arbeit. Premiere im praktischen Ausbildungsplan der Azubis: Im Juni 2024 gab es eine ganze Woche Zeit für die Projektdurchführung. Besonders die Standort-Suche stellte sich dabei als eine große Hürde heraus. Schließlich eröffnete sich die Möglichkeit, dass bereits vorhandene Mitnahme-Bücherregal im Foyer der Zentralbibliothek für die Idee zu nutzen. In der Projektwoche fiel dann zudem die Entscheidung für den Namen des Bücherregals („Free-Book-Lounge“) und das endgültige Design wurde erstellt:

Es wurden Deko-Elemente wie selbstgezogene Zimmerpflanzen der Arbeitsgruppe GreenFUBib als auch Bookart-Objekte zur Verschönerung aufgestellt. Im Sinne des Re-Use-Gedankens werden für mitgenommene Bücher Jutebeutel bereitgestellt, die aus der Fundgrube der Stabsstelle Nachhaltigkeit & Energie stammen. Flyer zu den bestehenden Nachhaltigkeitsinitiativen wie Sustain it! oder dem Unigardining-Projekt wurden ausgelegt, um Interessierten zu zeigen, wo es überall möglich ist, sich für Umwelt- und Klimaschutz zu engagieren.

Die neue „Free-Book-Lounge“ in der Zentralbibliothek (Garystr. 39)

Fazit

Durch dieses Projekt habe ich eine unfassbare Menge gelernt. Eine Projektidee zu haben, ist zunächst großartig und man kann diese in seiner Vorstellung stetig ausbauen und weiterentwickeln. Aber der eigentliche Umsetzungsprozess und die damit verbundene Zeit zur Gestaltung, für Absprachen und Beschaffung von Materialien, war dann doch anspruchsvoller als ich erwartet hatte. Ich hatte dennoch eine Menge Spaß während des Prozesses, besonders da ich mich viel kreativ ausleben konnte.

Ich bin mit der „Free-Book-Lounge“ wirklich durchweg zufrieden und ich hoffe sie wird die Zentralbibliothek auch in Zukunft bereichern.

~Lara Senst, Auszubildende und Projektverantwortliche

Neuer Themenfilm „Verkauf von Villen“ online!

Ein neuer Themenfilm der Plattform „Erlebte Geschichte“ ist online! Erleben Sie die Geschichte vom Verkauf von Villen der Freien Universität Berlin.

Improvisation war ein wesentliches Element bei der Gründung der Freien Universität Berlin – Universitätsgebäude im engeren Sinne standen nicht zur Verfügung, und an Neubauten war 1948 auch nicht zu denken. So wurden vor allem die vielen Villen genutzt, die in Dahlem leer standen. Der in Folge weitläufig verstreute Campus verlieh der Hochschule einen eigenen Charakter, sollte aber auch zu einigen Problemen führen…

Über rund 250 Villen verfügte die Freie Universität Berlin in der Zeit ihrer größten räumlichen Ausbreitung. Was als Notlösung begonnen hatte, entwickelte sich zu einem Charakteristikum der Hochschule – mit der Errichtung von Zentralgebäuden, spätestens aber mit dem Fall der Mauer änderte sich die Lage aber grundlegend. Die Freie Universität musste lernen, sich mit ihren Beständen auf dem Immobilienmarkt der Stadt zu bewegen.

Bildquelle: Doris Tausendfreund

Neue Leitung der Universitätsbibliothek gesucht!

Die Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin sucht eine neue Leitung. Ab sofort können sich interessierte und qualifizierte Personen auf die Direktionsstelle im Südwesten Berlins bewerben.

Mit 14 Standorten für etwa 37.500 Studierende und 4000 Wissenschaftler*innen ist die Universitätsbibliothek zuständig für die Vermittlung von Informationen, Literatur und Services für Forschung, Lehre und Studium und gehört zu den größten Universitätsbibliotheken Deutschlands. Wir stellen dabei physische und virtuelle Lern- und Kommunikationsräume bereit, um analog und digital Begegnung und Austausch zu ermöglichen.

Wenn Ihr Interesse geweckt ist, finden Sie auf unserer Webseite alle weiteren Informationen zur Stelle.

Sinnvolle Pausen auf dem Blühenden Campus

Bewegungsangebote in der Bibliothek können die geistige Leistungsfähigkeit steigern. Aktive Pausen an der frischen Luft sorgen für mehr Wohlbefinden und Konzentration. Auf den Flächen des Blühenden Campus nahe den Bibliotheken können kurze Lernunterbrechungen zum Beispiel für wichtige Schmetterlingsbeobachtungen genutzt werden. Vorkenntnisse braucht es nicht.

Die Freie Universität hat das Jahr 2024 zum „Jahr der Biodiversität“ ausgerufen. „Mit dem Jahr der Biodiversität setzt die Universität ein starkes Zeichen für den Schutz und die Förderung der biologischen Vielfalt. Die Initiative unterstreicht die Bedeutung von Biodiversität für die Ökosysteme, die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden.“ [1]

Auf den Blühwiesen neben der Fachbibliothek Wirtschaftswissenschaft und der Fachbibliothek Rechtswissenschaft kann man wunderbar abschalten und entspannen. An sonnigen und windstillen Tagen tummeln sich dort vielfältige Insekten und Schmetterlinge. Welche Falterarten sind es genau? Um das herauszufinden, lässt sich das Erfassen der biologischen Vielfalt mit einer 15-minütigen Beobachtung gut unterstützen.

Die Schmetterlingszählungen und ihr Eintrag in die „VielFalterGartenApp“ sind ein wichtiger Beitrag zur Forschung & zum Schutz von Artenvielfalt.


Wie funktioniert das?
Hierzu gibt es in den Bibliotheken ein Merkblatt (siehe Abbildung) – bitte an der Leihstelle erfragen.

„Win-Win“ für beide Seiten: Die aktive Unterbrechung vom Lernen fördert Motivation & Aufmerksamkeit im Studium. Der Aufenthalt in der (Stadt-) Natur sorgt für Wohlbefinden und neuen Elan. Und: Die Beobachtungsergebnisse fließen in wichtige Forschungsdaten ein.
Das Projekt VielFalterGarten ist eine Initiative das Landes Berlin, des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung und des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (IDiv). Wir unterstützen es durch die AG GreenFUBib der Universitätsbibliothek und mit Hilfe der Fachbibliotheken Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaft.


[1] Webseite: Jahr der Biodiversität an der Freien Universität Berlin: https://www.fu-berlin.de/themen/biodiversitaet/index.html (letzter Aufruf am 05.08.2024).

Neuer Personenfilm „Dr. Frigga Haug“ – Erlebte Geschichte

Ein neuer Personenfilm der Plattform „Erlebte Geschichte“ ist online! Erleben Sie die Geschichte von Dr. Frigga Haug in einem Interview.

Zwischen Sozialpsychologie, Marxismus und Feminismus
Nicht nur die Selbstverwaltungsstrukturen der Universität waren Gegenstand der Auseinandersetzungen in der Zeit der Studentenbewegung, auch die inhaltliche Ausrichtung einzelner Fächer war umstritten. Frigga Haug arbeitete als Sozialpsychologin eng mit Klaus Holzkamp, dem Begründer der Kritischen Psychologie zusammen – gleichzeitig engagierte sie sich als Marxistin in der neuen Frauenbewegung, die zu diesem Zeitpunkt zunehmend an Eigenständigkeit gewann.

Frigga Haug begann 1957 ihr Studium an der Freien Universität Berlin mit einer Immatrikulationsfeier, bei der die Professoren in Talaren erschienen, die bei der Universitätsgründung noch verpönt gewesen waren. Dennoch erlebte sie bereits in den späten 1950er-Jahren das Studium als befreiend und politisierte sich über den Algerienkrieg und die frühe Ostermarschbewegung. Die Etablierung der Kritischen Psychologie durch Klaus Holzkamp am Psychologischen Institut und die Anfänge der neuen Frauenbewegung gestaltete sie als Marxistin mit – in einer Zeit, in der die Auseinandersetzungen an der Freien Universität konfrontativer wurden.

Bildquelle: Projekt „Erlebte Geschichte“

Newsletter „UBtoDate“ – neue Ausgabe #2/24

UBtoDate – der Newsletter der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin – erscheint zwei Mal im Jahr und informiert über unsere Services, aktuelle Aktivitäten und Projekte, Neuigkeiten und interessante Angebote aus allen Bereichen und Standorten der Universitätsbibliothek.

Die Themen der aktuellen Ausgabe #2/2024

  • Bib-Fit: Charge your Brain – Bewegungsangebote in Bibliotheken
  • Neue OER-Plattform: Lehre öffnen und sichtbar machen
  • Neue Angebote der Philologischen Bibliothek für Promovierende
  • DEAL-Verträge –Verlängerung, Neubeginn und zwischenzeitlicher Stand
  • „Wir brauchen unser Grün“ – Living-Lab-Förderung an der Freien Universität Berlin
  • Library Track der International Staff Training Week an der Freien Universität Berlin
  • 15 Jahre Biblioblog. 

Außerdem finden Sie spannende Tech-Tipps zu Goblin Tools und eine kleine Auswahl von aktuellen Bibliothekslernangeboten.

Wir freuen uns über Feedback und wünschen viel Freude beim Lesen! Sie haben den Newsletter UBtoDate noch nicht abonniert? Hier geht es zur Anmeldung.

Ältere Ausgaben finden Sie im Archiv.