Online-Werkzeug für osmanisch-türkische Texte lizenziert

Nach einem Test im Frühjahr kann die Datenbank LexiQamus (LQ) nun dauerhaft über das Campusnetz genutzt werden.

Dabei handelt es sich um ein Online-Werkzeug, mit dem unlesbare Wörter aus osmanisch-türkischen Texten identifiziert werden können. Mit der speziellen Software kann auch nur nach erkennbaren Wortteilen gesucht werden. Basis hierfür sind über 170.00 Wörter und Phrasen aus 19 verschiedenen Wörterbüchern. Neben dem Nachschlagewerk A Turkish and English lexicon (1890) von James Redhouse, wird das Textkorpus um alle Inhalte der Website osmanlicasozlukler.com ergänzt, die Einträge aus weiteren osmanischen Wörterbüchern sammelt.

Die Ergebnisse werden in drei separaten Registerkarten aufgelistet. Die erste Registerkarte zeigt Ergebnisse, die genau mit dem Suchbegriff übereinstimmen. Auf der zweiten Registerkarte werden die Phrasen aufgelistet, deren ein oder mehrere Wörter mit der Suchphrase übereinstimmen. Auf der letzten Registerkarte werden die Ergebnisse aufgelistet, von denen jeder Teil mit dem Suchbegriff übereinstimmt.

Für weitere Informationen stehen neben der Ergebnisliste die drei Schaltflächen „Tanım“, „Ana madde“ und „İçeren“ zur Verfügung.

(Bildquelle: Anbieter)

Universitätsbibliothek startet mit Webinaren ins Sommersemester 2021

Heute startet die Universitätsbibliothek (UB) auch offiziell ins Sommersemester – um 10 Uhr findet unser erstes Webinar Recherchieren im Bibliotheksportal Primo statt. Anmelden können Sie sich bequem über ein Online-Formular. Als Software verwenden wir Cisco Webex (weitere Infos). Die Informationen zum Login erhalten Sie in einer separaten E-Mail.

Bis Mitte Juli 2021 hat die UB über 30 Kurse terminiert. Neben der Einführung in Primo werden folgende weitere Formate mit festen Terminen angeboten:

Daneben bieten wir von Montag bis Freitag zwischen 14 und 15 Uhr eine Online-Sprechstunde an, die Sie ohne vorherige Anmeldung besuchen können. Separat können Sie auch individuelle Einzel-Coachings vereinbaren bzw. Kurse zu weiteren Themen bei uns anfragen.

Das gesamte Programm lässt sich in Auswahl auch für Lehrveranstaltungen zum wissenschaftlichen Arbeiten oder Einführungsseminare integrieren. Dozentinnen und Dozenten können Inhalte und einen oder mehrere Termine direkt mit uns absprechen (E-Mail: auskunft@ub.fu-berlin.de, Tel.: (030) 838-52978). Auch haben wir ein wachsendes Angebot an Online-Tutorials auf unserem YouTube-Channel (siehe Selbstlernangebote).

Daneben bieten weitere FU-Bibliotheken und -Einrichungen Fortbildungsveranstaltungen als Webinare an:

Parallel werden wir mit Veranstaltungen auf dem bundesweiten Digitaltag am 18. Juni vertreten sein. Auch arbeiten wir an einem weiteren Format, den sogenannten Evening Lectures. Dabei handelt es sich um kurze, 15-minütige Online-Vorträge zu verschiedensten Themen, die am späten Nachmittag einer Woche terminiert sind. Mehr Informationen dazu folgen in Kürze!

Wir freuen uns auf Sie und wünschen Ihnen einen guten Start ins Sommersemester 2021!

Ressourcen sparen bei Buchlieferungen – ein Erfahrungsbericht aus der Philologischen Bibliothek

Bildquelle: Photo by Sigmund on Unsplash

In der Strategie des Bibliothekssystems wurden neben Vision und Mission verbindliche Werte für die gemeinsame Zusammenarbeit formuliert. Wert 6 thematisiert Nachhaltigkeit und Verantwortung in unserem alltäglichen Arbeitsleben und den bewussten Umgang mit Ressourcen wie Wasser, Büromaterialien und Energie. Wie sieht ressourcenschonendes Arbeiten eigentlich in den Bibliotheken derzeit konkret aus?

In der Philologischen Bibliothek werden auf Grund des Bestandsprofils von Literatur- und Sprachwissenschaften viele Printtitel außerhalb des deutschsprachigen Raumes bestellt. Die Lieferanten sind in ganz Europa ansässig. Zoll-und Einfuhrbestimmungen führen oft zu vielfachen Ausdrucken von Lieferscheinen und Mehrfachrechnungen, teilweise auf hochwertigem Papier. Hier gibt es einen wirksamen Hebel, der seitens der Bibliotheken an die Lieferanten herangetragen werden sollte. Die Philologische Bibliothek hat im letzten Jahr alle Lieferanten angeschrieben, bei denen mehr als nur ein einfacher Rechnungsausdruck den Buchbestellungen beigelegt wurde: Farbausdrucke von Lieferscheinen, extra Ausdrucke der Bestellposten, Duplikate der Rechnungen, interne Bestellquittungen. Eine große Menge Papier, die sich vermeiden lässt. Auf unsere Anschreiben hin kam es zu sehr positiven Rückmeldungen und sofortigem Handeln. Unser Buchlieferant für französischsprachige Literatur reagierte umgehend: Umstellung der Ausdrucke auf Recyclingpapier, ausschließlich schwarz/weiß Ausdrucke und Reduzierung der Lieferscheine auf das absolut Notwendige. Zudem erhielten wir von dem Buchlieferanten „Amalivre“ aus Paris Fotos zur Anschaffung einer Papiermaschine, um Buchlieferungen ohne Plastik und mit bereits vorhandenem Verpackungsmaterial zu versenden. Dieser Entscheidung ging unsere Anfrage zur mehr Plastik- und Papiervermeidung voraus.

Das Schaffen von Bewusstsein ist stets ein erfolgsversprechender Ansatz, denn die Buchlieferanten sparen primär die Ressourcen an Papier, Strom in den Firmen ein und kommen vermehrt den Kundenwünschen in Sachen Nachhaltigkeit nach.

Gern stellt die AG Nachhaltigkeit den Entwurf des Anschreibens allen anderen Bibliotheken zur Verfügung. Sprechen Sie uns an: Janet.Wagner@fu-berlin.de

Auch kleine Taten wirken nach und schaffen Schritte in die richtige Richtung für mehr klima- und umweltbewussteres Arbeiten in der Bibliothekswelt.

Elektronischer Versand von Fernleih-Kopien verlängert

Deutsche Bibliotheken dürfen auch über den 31. März hinaus per Fernleihe bestellte Aufsätze in elektronischer Form direkt an Endnutzerinnen und -nutzer weiterübermitteln. Basis hierfür ist erneut eine kurzfristig getroffene Einigung zwischen der Kultusministerkonferenz (KMK) und den Verwertungsgesellschaften VG Wort und VG Bild-Kunst.

Die neue Regelung gilt bis vorerst 31. Juli 2021. Bis dahin müssen Sie weiterhin nicht persönlich in die Leihstelle der Universitätsbibliothek kommen, um bestellte Aufsatzkopien abzuholen. Per Fernleihe bestellte Bücher und andere Medien müssen nach wie vor in der Leihstelle abgeholt werden.

Weiterhin steht Ihnen unser ausgebauter Digitalisierungsservice zur Verfügung.

(Bildquelle: Pixabay)

Louvre präsentiert neue Online-Datenbank

Zwar ist der Louvre in Paris pandemiebedingt geschlossen, doch hatte das größte Kunstmuseum der Welt in den letzten Monaten die Gelegenheit, seine Website grundlegend zu überarbeiten. Dazugekommen ist auch die neue digitale Plattform Collections / Louvre, die über 480.000 Werke kostenfrei online präsentiert.

Die täglich aktualisierte Datenbank in französischer und englischer Sprache versammelt Werke des Musée du Louvre sowie des administrativ angeschlossenen Musée National Eugène-Delacroix. Darunter so bekannte Objekte wie die Mona Lisa, die Venus von Milo oder die französischen Kronjuwelen. Zielpublikum sind sowohl Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, als auch das allgemein kunstinteressierte Publikum. Die Werke stammen aus acht kuratorischen Abteilungen:

  • Altertümer des Nahen Ostens
  • ägyptische Altertümer
  • griechische, etruskische und römische Altertümer
  • islamische Kunst
  • Gemälde
  • mittelalterliche, Renaissance- und moderne Skulpturen
  • Drucke und Zeichnungen
  • Kunsthandwerk des Mittelalters, der Renaissance und der Moderne

Die Datenbank enthält auch sogenannte „MNR“-Werke (Musées Nationaux Récupération, oder National Museums Recovery), die im Rahmen der Restitution nach dem Zweiten Weltkrieg vom Office des Biens et Intérêts Privés entdeckt und ihren rechtmäßigen Eigentümern zurückgegeben wurden.

Auch enthalten sind Dauerleihgaben anderer französischer oder ausländischer Institutionen wie der Bibliothèque Nationale de France, des Musée des Arts Décoratifs, des Petit Palais, des Fonds National d’Art Contemporain sowie des British Museum und des Archäologischen Museums von Heraklion.

Die Datenbank bietet verschiedenste Suchmöglichkeiten sowie Permalinks für die einzelnen Einträge, allerdings etwas versteckt am Seitenende. Suchergebnisse lassen sich im CSV-Format exportieren und beispielsweise in Microsoft Excel weiter bearbeiten. Auch lassen sich die erklärenden französischen Texte zu den Kunstwerken im JSON-Format abspeichern. (Quelle: Anbieter)

(Bild: Pixabay.com)

Under construction: die verhüllte Philologische Bibliothek – ein Rückblick

Treppenaufgang in der Philologischen Bibliothek: verhüllt und unverhüllt

Seit August 2020 war die Philologische Bibliothek komplett geschlossen. Das bevorstehende Sanierungsprojekt war lange geplant, dass es im Frühjahr dann zu einer weltweiten Pandemie kam, ahnte damals niemand. Rückblickend kam es zu einem regelrechten Stillstand auf dem gesamten Dahlemer FU-Campus, doch in der Philologischen Bibliothek wurde alles für die dringende Sanierung der Sprinkleranlagen vorbereitet. Bis auf die Ebene 3 unter dem Dach musste jeder Quadratzentimeter verkleidet, geschützt und umwickelt werden.

Das Team der Leihstelle musste sich Interims-Arbeitsplätze einrichten. Für die kommende Zeit konnten dafür die Lerngruppenräume auf Ebene -1 genutzt werden. Technik, Möbel, Kunstwerke, Vitrinen, mussten abgebaut, verpackt oder sicher weggestellt werden.

Viele Monate während des Austausches der Sprinklerrohre durfte das Bibliotheksteam tagsüber aus Sicherheitsgründen nicht in die Bibliothek. Nach 17.00 Uhr und sonntags gab es Einsatzschichten, in denen die Buchbestellungen und Scanwünsche erledigt werden konnten.

Mehrmals am Tag wurden die bestellten Bücher in die Campusbibliothek transportiert und dort für die Studierenden bereitgestellt. Das Ganze erfolgte stets klimaneutral mit unseren Bücherwagen über die menschenleeren K/L-Straßen in der Rost- und Silberlaube.

Christo meets Klanginstallation

Das ganze Team hatte oft Assoziationen zum damaligen verhüllten Berliner Reichstag, als der Künstler Christo und seine Frau alles mit silbernen Planen verhüllt hatten (vgl. Beitrag vom 24.09.2020). Die verhüllte Bibliothek war anfangs sehr ungewohnt: für das tägliche Ausheben bestellter Bücher oder Bände, für die Digitalisierungswünsche vorlagen, musste unter die verhangenen Regale gegriffen werden. Das war mitunter ein erschwerender Umstand. Die richtige Stelle am Regal zu finden war manchmal schwierig, denn durch die verhüllten Regale mit Folienbahnen war die Beschriftung kaum zu erkennen.

In der Erinnerung bleiben werden dem Team sicherlich neben der kompletten Verhüllung auch die ungewöhnlichen Geräusche: raschelnde Folienbahnen, dumpfes Klacken der rollenden Bücherwagen auf Spannplatten, manchmal war es abends in den Wintermonaten gespenstisch einsam in der Bibliothek.

Mit dem Frühling naht nun endlich das Ende der Sanierungsmaßnahmen. Die Bibliothek ist wieder enthüllt. Die kontaktarme Ausleihe wird ab dem 06.04.2021 im Eingangsbereich wieder möglich sein.

Online bestellen und in der Philologischen Bibliothek abholen! Für einige Studierende wird es das erst Mal sein, dass sie ihre Fachbibliothek live erleben können – wenn auch pandemiebedingt nur für die Ausleihe. Wir freuen uns schon sehr auf die neuen Gesichter und auf das Sommersemester mit hoffentlich weiteren Erleichterungen und Services für den Studienbetrieb.

Ein riesiger Dank an das Team der Philologischen Bibliothek und dem Leihstellen-Team in der Campusbibliothek für ihren Einsatz, ihre Flexibilität und Bereitschaft, alles möglich zu machen in dieser sehr besonderen Situation.

Leihstelle in der Philologischen Bibliothek

Fotos: Mehmet Altin & Janet Wagner

„Oxford Research Enyclopedia of Linguistics“ lizenziert

(See below for the English Translation)

Bis vorerst Ende 2021 kann über das FU-Campusnetz die Datenbank Oxford Research Encyclopedia of Linguistics genutzt werden.

Die Online-Enzyklopädie enthält von A wie „Abstract Nouns in the Romance Languages“ bis Z wie „Zero Morphems“ über 350 Artikel zur Sprachwissenschaft. Als Herausgeber fungiert Mark Aronoff, Linguist und Professor an der Stony Brook University, New York. Er ist auch Herausgeber der Oxford Bibliographies in Linguistics.

Die Themengebiete im Überblick:
Applied Linguistics | Biology of Language | Cognitive Science | Computational Linguistics | Historical Linguistics | History of Linguistics | Language Families/Areas/Contact | Linguistic Theories | Morphology Neurolinguistics | Phonetics/Phonology | Pragmatics | Psycholinguistics | Semantics | Sign Languages | Sociolinguistics | Syntax

Mit dem Programm der Oxford Research Encyclopedias (ORE) baut der Wissenschaftsverlag Oxford University Press (OUP) dynamische Online-Enzyklopädien für mehr als 20 Disziplinen auf (ebenfalls von der FU Berlin lizenziert: ORE Communication & ORE Politics). Im Gegensatz zu den bereits von der FU lizenzierten Oxford Bibliographies (OBO) wurden die ORE-Produkte bei Einführung entsprechend mit mehr erklärenden Text, Illustrationen und weniger Literaturhinweisen konzipiert.
Die Oxford Research Encyclopedias, als wissenschaftliche Alternative zu Wikipedia betitelt, enthalten von Experten verfasste und geprüfte („peer-reviewed“) Überblicksartikel zu verschiedensten Themengebieten. Die Autoren der jeweiligen Einträge  sind benannt, die Artikel entsprechend referenziert und als Literaturliste am Ende der Einträge wiedergegeben. Laut Anbieter werden die Online-Enzyklopädien regelmäßig zum Ende eines Monats durch neue oder überarbeitete Einträge sowie neu erstellte Überblicksartikel ergänzt.

Die einzelnen Artikel können für den Eigengebrauch in Auswahl ausgedruckt und abgespeichert (PDF-Format) werden. Oxford University Press unterstützt den Titel-Export in Literaturverwaltungsprogramme wie u. a. BibTeX, EndNote, RefWorks oder Zotero.

Until 31 December 2021 the database Oxford Research Encyclopedia of Linguistics is available via the FU Campus Network.

The databse is a comprehensive, online research encyclopedia that combines high quality, peer-reviewed scholarship about Linguistics with opportunities to deeply engage readers that would not be available in a traditional printed reference work. Currently you can find over 350 articles of differenct subjects – from A like „Abstract Nouns in the Romance Languages“ to Z like „Zero Morphems“. Oxford Research Encyclopedia of Linguistics tries to be the focal point of OUP’s electronic reference resources in linguistics, with seamless links to Oxford Bibliographies Online and Oxford Handbooks Online, which, as of this writing, already contains close to nine hundred articles drawn from twenty four print volumes. As both these resources continue to grow. Editor in Chief is Mark Aronoff, Trustees Distinguished Professor of Linguistics at SUNY Stony Brook. He is also Editor in Chief of Oxford Bibliographies in Linguistics.

Beside Linguistics also ORE Communication and ORE Politics is available via the FU Campus Network. In contrast to the also available Oxford Bibliographies Online databases (OBO) the Oxford Research Encyclopedias were designed with more explanatory texts, illustrations and fewer references when they were introduced. Each essay is rigorously peer-reviewed, so you can be assured that the information is accurate, unbiased, and up-to-date. Every month, new topics are added and current essays are updated.

Bibliotheken und das Oscar-Rennen

Am 15. März gab die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) die alljährlichen Oscar-Nominierungen bekannt. Als mögliche Namensgeberin für den wohl berühmtesten Filmpreis wird laut Wikipedia noch immer die AMPAS-Bibliothekarin Margaret Herrick (1902-1976) gehandelt. Sie soll angeblich bei der Betrachtung der noch namenlosen Trophäe ausgerufen haben, dass diese ihrem „Onkel Oscar“ ähnele.

Alljährlich greift aber auch die in Los Angeles beheimatete University of Southern California (USC) mit dem USC Libraries Scripter Award aktiv ins Oscar-Geschehen mit ein. Seit 1988 wird die beste Kinoadaption eines literarischen Werkes preisgekrönt. Die Auszeichnung soll als Symbol für das Talent von Bibliotheken herhalten, gleichermaßen kreative und wissenschaftliche Leistung zu fördern. Ein eigens berufenes Komitee aus preisgekrönten Drehbuchautoren, Angehörigen der Filmindustrie und Universitätsmitgliedern entscheidet über Nominierte und Gewinner. Die Preisverleihung selbst findet in der Regel im festlichen Rahmen im Los Angeles Times Reference Room der auf dem Universitätscampus beheimateten Edward L. Doheny Memorial Library statt.

Wer sich als eingefleischter Oscar-Fan jedes Jahr ans vorzeitige Tippen der Gewinnerinnen und Gewinner macht, sollte den USC Libraries Scripter Award durchaus als wertvollen Indikator für die Kategorie „Bestes adapatiertes Drehbuch“ im Blick haben. In den letzten 10 Jahren hatte der „Scripter Award“ eine 80-prozentige Trefferquote.

Preisträger 2021: Nomadland

Auch bei der letzten Verleihung am 13. März 2021, die pandemiebedingt virtuell veranstaltet werden musste, könnte man wieder erfolgreich die Oscar-Gewinnerin antizipiert haben. Das Preiskomitee um Greta Gerwig, Christopher Hampton, David Hare, Leonard Maltin, Michael Ondaatje, Eric Roth und Kenneth Turan vergab den Preis an das Skript Nomadland von der chinesisch-stämmigen Autorenfilmerin Chloé Zhao. In dem semi-fiktionalen Werk spielt Frances McDormand die 60-jährige Fern, die als Nomadin ohne festes Zuhause durch die USA reist und sich von Job zu Job hangelt. Das Roadmovie, das bereits mit dem Goldenen Löwen der Filmfestspiele von Venedig und zwei Golden Globe Awards preisgekrönt wurde, geht am 25. April mit sechs Nominierungen als Mitfavorit in die Oscar-Nacht.

Chloé Zhao (Bildquelle: vegafi, Wikimedia Commons, Lizenz: CC-BY-SA-4.0)

Doch Zhao ist nicht die einzige Gewinnerin. Den Statuten entsprechend ehrt der USC Libraries Scripter Award auch den Schöpfer der literarischen Vorlage. So findet man in der Siegerliste auch längst verstorbene Autorinnen und Autoren wie Jane Austen (Sinn und Sinnlichkeit, 1996), Solomon Northup (12 Years a Slave, 2014) oder Louisa May Alcott (Little Women, 2020). Im Fall von Nomadland ist die Co-Preisträgerin noch quicklebendig und bedankte sich herzlich für die Auszeichnung, auch wenn der lange Preisname nicht ganz flüssig über ihre Lippen kam (vgl. Video zur Preisverleihung, ab 1:05 h ff.). Für das 2017 erschienene Sachbuch Nomadland: Surviving America in the Twenty-First Century (ausleihbar in der JFKI-Bibliothek) legte die New Yorker Journalistin Jessica Bruder eine Strecke von über 24.000 km zurück – von Ost- zur Westküste, von der nördlichen zur südlichen US-Grenze. Drei Jahre lang begleitete sie in ihrem Camper die sogenannten „workampers“, die ihre reguläre Jobs verloren, keine finanziellen Polster haben oder unter gesundheitlichen Probleme leiden. Deshalb bemühen sie sich um saisonale Arbeit in der Landwirtschaft oder ergattern Ferienjobs bei großen Konzernen wie Amazon.

Mit der Verlinkung auf einen Wikipedia-Eintrag hat dieser Beitrag begonnen, mit einem Eintrag auf einem Wikipedia-Artikel endet dieses Posting. Doch diesmal stammt der Eintrag aus unserer eigenen Feder. Kurz nach Ende der Aktion „1Lib1Ref“ hat die Universitätsbibliothek sich für ein eigenes Benutzerkonto registriert und das Lemma „USC Libraries Scripter Award“ ist unser erster Artikel. Passend zum 20-jährigen Jubiläum der Online-Enzyklopädie in dieser Woche. Happy Birthday, Wikipedia! Einen passenderes Geschenk kann es wahrscheinlich nicht geben 😉 …

(Bildquelle Titelbild: Pixabay.com)

EU – UN: Interdisziplinäre Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2021

Im Sommersemester 2021 werden wieder zwei Lehrveranstaltungen zu UN-EU-Themen angeboten, die wir Ihnen gerne ans Herz legen:

The EU27 – The Future of Europe

Das Model European Union lädt Studierende im Sommersemester 2021 ein, an einem simulierten Treffen des Europäischen Rates teilzunehmen und Fragen zu Europas Zukunft zu diskutieren. Delegationen aus 1-2 Personen vertreten einen z. B. einen Mitgliedsstaat oder die Präsidentin der Europäischen Kommission. Die Konferenzsprache ist Englisch.
Studierende aller Fakultäten können sich bis zum 6. April 2021 um eine Teilnahme bewerben. Das Seminar besteht aus zwei Teilen – einer ausführlichen Vorbereitung und den simulierten Ratstreffen – mit wöchentlichen Sitzungen, die freitags von 12 bis 14 Uhr stattfinden.
Für das Seminar können 5 ECTS-Credits vergeben werden (Schlüsselqualifikationsschein, Rechtswissenschaftliche Fakultät).

The United Nations and the Sustainable Development Goals

Quelle: un.org

2015 haben die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Sie enthält 17 Ziele (Sustainable Development Goals, SDGs), die darauf abzielen, Armut und Hunger zu verringern und Gesundheit, Bildung und nachhaltige Entwicklungen zu fördern.
In dem englischsprachigen Seminar The United Nations and the Sustainable Development Goals werden die 17 SDGs in Zweier-Teams betrachtet. Erfolgreich Teilnehmende erhalten 5 ECTS-Credits und einen „Nachweis der juristischen Sprachkenntnisse in Englisch“ gemäß § 8 Abs. 2 der Studienordnung. Die Online-Kurse finden montags von 14 bis 16 Uhr statt.

Für Fragen wenden Sie sich bitte an:
Dr. Peggy Wittke
Model United Nations / Model European Union
Rechtswissenschaftliche Fakultät, FU Berlin

Einstellung des „Dokumentationszentrums Vereinte Nationen – Europäische Union“

Der Betrieb des „Dokumentationszentrums UN – EU“ wird eingestellt. Die entsprechende Literatur bleibt im Bestand und ist weiterhin zugänglich.

Das Bibliothekssystem der Freien Universität Berlin befindet sich in einem großangelegten Organisationsentwicklungsprozess, in dessen Rahmen Services und Produktportfolios überprüft und neu ausgerichtet werden. Die Universitätsbibliothek kann in diesem Zusammenhang die notwendigen Ressourcen zur Aufrechterhaltung des „Dokumentationszentrums Vereinte Nationen – Europäische Union“ nicht weiter bereitstellen. Der Betrieb wird eingestellt; die betreffenden Mitgliedschaften wurden zu Ende 2020 gekündigt.

Das Dokumentationszentrum Vereinte Nationen – Europäische Union (UN-EU) der Universitätsbibliothek gehörte seit vielen Jahren zum Informationsnetz der Europäischen Union und zum weltweiten System der Depotbibliotheken der Vereinten Nationen. Die Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin war seit 1956 United Nations Depository Library und hatte den Status eines Europäischen Dokumentationszentrums seit 1963.

Die entsprechenden Veröffentlichungen und Dokumente, die durch die Universitätsbibliothek erworben worden sind, bleiben im Bestand und zu den bisherigen Konditionen zugänglich.

Bei Fragen zur Literatursuche oder zu diesbezüglichen Schulungsangeboten wenden Sie sich bitte an das Informationszentrum, an andere Europäische Dokumentationszentren oder UN Depository Libraries in Deutschland oder an folgende Fachbibliotheken:
Bibliothek Rechtswissenschaft
Wirtschaftswissenschaftliche Bibliothek
Bibliothek für Sozialwissenschaften und Osteuropastudien