Leuphana Universität in Lüneburg: Vorreiterin auf dem Weg der Transformation!

Es war spannend im Herbst: Viele Hochschulen und Universitäten waren im Rennen zur Auslosung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2023. Gewonnen hat nun die Leuphana Universität in Lüneburg. Passender hätte es nicht sein können, dass durch Vernetzung und Austausch ein Besuch an der Universitätsbibliothek im Herbst möglich wurde, um der Frage nachzugehen: „Was tut die Bibliothek zusammen mit der Universität, um die sozial-ökologische Transformation voranzutreiben?“

Die Fragen umtreiben alle Akteure an einer Universität: Ob klimafreundlicher Campus, Abfall- und Beschaffungsmanagement, nachhaltige Mobilität oder der Einsatz von regenerativen Energien – nachhaltiges Handeln ist komplex und das Agieren auf den verschiedenen Handlungsfeldern gelingt nur zusammen.

Lastenräder „Radschnucke“ findet man überall auf dem Campus

Forschung und Lehre an der Leuphana sind seit vielen Jahren durch Lehrveranstaltungen, Veranstaltungen und Forschungsprojekte nachhaltig ausgerichtet. Die jährlichen und bekannten „Utopie-Konferenzen“ von und mit Maja Göpel öffnen den Nachhaltigkeitsdiskurs für alle, auch über die Universität hinaus.

Das „Medien- und Informationszentrum (MIZ)“ vereint die Bibliothek und das Rechenzentrum der Leuphana Universität. Eine im Sommer 2022 gegründete Steuerungsgruppe aus Bibliotheksbeschäftigten arbeitet eng mit der Nachhaltigkeitsbeauftragen der Universität zusammen. Im Rahmen eines Nachhaltigkeitskonzeptes der Bibliothek wurde ein Maßnahmenkatalog entwickelt. In der ersten Jahreshälfte 2023 fanden drei Workshops statt, unterteilt in die Themenfelder Medienmanagement & E-Science / Informationsdienste / IT. Dabei wurde aufgezeigt, dass Nachhaltigkeit am besten in der Gemeinschaft funktioniert und alle im Team mitgestalten dürfen und sollen. Übergreifendes Ziel der Workshops die Sichtbarmachung der Zusammenhänge zwischen Nachhaltigkeit und Bibliotheken, der Vielfalt des Themas und der großen Anzahl bereits vorhandener, z.T. unbewusster Aktivitäten. Es wurden ein Leitbild und Aktionsfelder erarbeitet.

Motivierend ist bei solchen Prozessen, Zusammenhänge zwischen nachhaltigem Handeln und Arbeitsalltag zu erkennen. „Das machen wir doch schon!“ ist stets ein guter Beginn. Interessant war zu erfahren, dass die „ABC-Methode“ niederschwellig ist aber zugleich ganzheitliches Denken erfordert.

Tolle Heransgehensweise, wenn es um Brainstorming und Themensammlung geht:

A wie Abfall vermeiden, 
J wie jede/r spart Energie bis hin zu 
M wie mehr Miteinander reden
T wie Tauschregal oder 
Z wie Zeitungsweiternutzung

Es gibt viel zu tun! In den Workshop-Dokumentationen zeigt sich jedoch, wer welche Zuständigkeiten hat, wo die Handlungsverantwortung legt. Das hilft enorm, wie wir als GreenFUBib-AG im Austausch und aus Erfahrung sagen können.


Ein Rundgang von der Universitätsbibliothek auf den Campus zeigt an unterschiedlichen Stellen, wie lebendig nachhaltiges Handeln sein kann. Der Waldgarten hinter der Bibliothek, die Nistkästen-Wand an einem Seminargebäude, die Dächer mit vielen Photovoltaik-Anlagen. Viele Grünflächen werden von Seminargruppen als Forschungsflächen genutzt, eine Streuobstwiese zeigt alte, lokale Apfelsorten. Im Nachhaltigkeitsbericht 2022 sieht man die gesamte Pflanzplanung vom Waldgarten. Schon allein die Auflistung nach Bodenschichten zeigt: Die Leuphana Universität ist Vorreiterin in Sachen Nachhaltigkeit. Gratulation! Wir bleiben dran, um weitere grüne Taten auch von der Leuphana-Bibliothek zu erfahren.

©Bildquellen: Janet Wagner

Workshop für Auszubildende: Die Grüne Bibliothek & nachhaltiges Handeln für den Berufsnachwuchs

Die duale Ausbildung zur/zum „Fachangestellte/n für Medien – und Informationsdienste“, kurz FaMI, gibt es in Deutschland seit vielen Dekaden. Berufsbilder unterliegen einem ständigen Wandel, so verändern sich vor allem die Tätigkeitsfelder in der praktischen Ausbildung hinsichtlich der Ausbildungsinhalte zur Digitalisierung, des demografischen Wandels und eben auch hinsichtlich des Themas Nachhaltigkeit. In Zeiten multipler Krisen, andauernden Kriegen und der gesellschaftlichen Spaltung ist es mehr denn je bedeutsam, jungen Menschen im ersten Abschnitt des Berufslebens Machbares aufzuzeigen, welche Lösungen es zu diesen komplexen Problemen auch in Bibliotheken gibt.

Die Universitätsbibliothek bildet seit vielen Jahren FaMIs aus, der aktuelle Jahrgang hat 2022 seine Ausbildung mit drei Auszubildenden begonnen. Bereits in den Einführungstagen gab es mit einem Kollegen einen ganzen Tag im Bibliotheksgarten der Bibliothek für Sozialwissenschaften und Osteuropastudien. Nicht allein der „grüne Lernort“ sondern naturnahes Gärtnern, die Saatgut-Bibliothek und die Zusammenarbeit mit der Nachhaltigkeitsinitiative „SUSTAIN IT!“ an der Freien Universität zeigen ein komplexes Gefüge, was ökologische Nachhaltigkeit beinhaltet.

Workshop im Co-Working-Bereich der Zentralbibliothek

Die Auszubildenden bekamen vorab unterschiedliche Aufgaben, mit denen sie auf das Thema Nachhaltigkeit eingestimmt wurden und die sie im Workshop präsentieren sollten.

Die Arbeitsaufträge spannten u.a. mit der Agenda 2030 und den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, Definitionen für Nachhaltigkeit und die Grüne Bibliothek den Bogen von der Theorie bis hin zu praktischen Anwendungsbeispielen aus Bibliotheken. Beeindruckend waren die gesammelten Beispiele aus den vertretenen Bibliotheken. Es gab einige empfundene Aha-Erlebnisse der Auszubildenden: Nicht nur der Kühlschrank zur Lebensmittelrettung oder der Verleih von Lastenrädern gehört zu nachhaltigen Angeboten einer Bibliothek. Dauerhafte Bildungsangebote zu Fake-News, die „Bibliothek der Dinge“ als Alternative zum Kauf von Dingen oder das Teamevent „Plastikfreies Picknick“ gehören zu sozialer Nachhaltigkeit.


Akteur*innen für Nachhaltigkeit zeigen Handlungsfelder

Tim Schumann (Netzwerk Grüne Bibliothek) aus der Heinrich-Böll-Bibliothek berichtete vom „grünen Pfad“ der Pankower Bibliotheken. Er schilderte u.a. das aufwändige Projekt zur Berechnung des CO2-Ausstoßes der Bibliothek und über praktische Aktivitäten wie die Aufstellung einer Social Period Box oder der Nutzung einer Wurmkiste. Dabei appellierte er an eine Neuausrichtung des Selbstverständnisses der Bibliotheken hin zu einem regionalen Player für Nachhaltigkeit und Community Building. Die Auszubildenden adressierte er dabei explizit als Multiplikator*innen dafür in ihrem jeweiligen Umfeld.

Antje Wenzel stellte die Saatgutbibliothek der Bibliothek Tiergarten-Süd und die Bibliothek der Dinge vor und entwickelte mit den Auszubildenden gemeinsam Ideen für die Öffentlichkeitsarbeit, um diese Angebote stärker zu verbreiten.

Judith Hübner von der Koordinierungsstelle für Natur-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung in Steglitz-Zehlendorf an der Freien Universität Berlin hob besonders den Aspekt der Kooperationspartner hervor und leitete die Auszubildenden zu einer umfangreichen Sammlung von bestehenden und möglichen weiteren Kooperationen an, um Nachhaltigkeitsprojekte voran zu bringen. Eindrucksvoll waren hier die unzähligen Beispiele, die alle Auszubildenden bereits kennen. Neue, frische Ideen zu möglichen Kooperationen zwischen Bibliothek und Partner*innen aus Kiez oder der Stadt wurden in Gruppenarbeit zusammengetragen und reflektiert.

Sabine Heckmann von der Stabsstelle Nachhaltigkeit der FU diskutierte mit der Gruppe, auf welcher Ebene Veränderungen hin zu mehr Nachhaltigkeit angestoßen werden müssen. Sie leitete die Auszubildenden an, ein Grobkonzept für eine eigene Bibliotheksveranstaltung zum Thema zu erarbeiten.


Und wie geht es weiter?

„Motivation & Inspiration“ waren unter anderem die Stimmungsbilder in der Feedbackrunde der Auszubildenden. Jetzt gilt es, während der Ausbildungszeit genügend Zeit, Raum und auch Betreuung zu erhalten, um eigene Ideen im Sinne einer „grünen Bibliothek“ umsetzen.

Die drei Auszubildenden der Universitätsbibliothek haben ihre Ideen mit den Ausbilder*innen bereits besprochen, erste Projektskizzen stehen und werden im neuen Ausbildungsjahr umgesetzt. Dann wird sich zeigen, wie „nachhaltig“ das Wissen zu dem Thema auch das eigene Handeln befördert hat. Wir sind gespannt.

Bildquelle: ©Janet Wagner

„Ankommen“ für Lehrende & Forschende an der Freien Universität Berlin

Um neuberufenen Professor*innen das Ankommen auf ihrer neuen Position und den Einstieg in Forschung und Lehre an der Freien Universität zu erleichtern, hat die Universitätsbibliothek einen besonderen Service aufgelegt: Das UB-Startpaket für Neuberufene.

Das speziell für neuberufene Professor*innen und ihren Mitarbeitenden konzipierte Startpaket bietet erste bedarfsgerechte Einführungen in die Zusammenarbeit mit den FU-Bibliotheken, macht die Neuankömmlinge mit den vielfältigen Services und Angeboten der Universitätsbibliothek vertraut und stellt je nach individuellem Bedarf Kontakte zu unseren Expert*innen her.

Das Startpaket der Universitätsbibliothek für Neuberufene umfasst Services aus allen Bereichen der Universitätsbibliothek – darunter die Zentralbibliothek in der Garystraße, die Fachbibliotheken, das Universitätsarchiv sowie die Services des Centers für Digitale Systeme (CeDiS), das seit 2021 zur Universitätsbibliothek gehört. Es ist damit eine Weiterentwicklung des seit langem etablierten „CeDiS-Startpakets“, das nun um eine Vielfalt an bibliotheksspezifischen Services erweitert wurde.

Ein persönliches Beratungsgespräch – auf Deutsch oder Englisch – ist jeweils der Ausgangspunkt des Startpakets. Je nach individuellem Bedarf stellt die Universitätsbibliothek ihre Services dabei genauer vor und entwickelt gemeinsam mit den Neuberufenen passgenaue Unterstützungs­möglichkeiten. Neben einer persönlichen Ansprechperson in der jeweiligen Fachbibliothek lernen die Professor*innen und ihre Mitarbeitenden dabei weitere Kolleg*innen aus der Universitätsbibliothek kennen, die sie in verschiedenen Bereichen ihres wissenschaftlichen Alltags gezielt unterstützen können.

Wahlweise kann das Beratungsgespräch mit einer individuellen Führung durch die jeweilige Fachbibliothek verbunden werden.

Die Philologische Bibliothek der Freien Universität Berlin. Der Sammlungsschwerpunkt liegt auf den Philologien. Das Bibliotheksgebäude wurde von Norman Foster entworfen und 2005 eröffnet

Interessierte haben die Möglichkeit, bereits bei der Online-Anmeldung zu einem persönlichen Beratungstermin anzugeben, für welche der im Startpaket enthaltenen Leistungen und Services sie sich insbesondere interessieren. Gerne stellt die UB daraufhin ein passendes Team aus Expert*innen zusammen.

Fragen zum Startpaket der Universitätsbibliothek für Neuberufene beantwortet das Startpaket-Team gerne unter startpaket@ub.fu-berlin.de.

Bildquelle: David Ausserhofer

Schreibwoche im Sommersemester 2023

Das Ende der Vorlesungszeit lässt sich gut nutzen, um sich mit dem erfolgreichen Schreiben zu beschäftigen. Für anstehende Haus- oder Semesterarbeiten ist das Angebot der Schreibwoche vom 24.–28.07.2023 eine gute Gelegenheit! Tipps, Tricks und Übungen zum wissenschaftlichen Schreiben gibt es in verschiedenen Formaten und an verschiedenen Tagen.

Egal, ob Du eben mit der ersten Arbeit an der Uni anfängst oder schon Schreiberfahrung mitbringst. In den Angeboten der Schreibwoche bekommst Du unter anderem Tipps,

  • wie Du Deinen Schreibprozess planen und organisieren kannst,
  • wo und wie Du relevante Literatur und Quellen zu Deinem Thema findest
  • oder wie Du Deine Gedanken ordnen und strukturieren kannst.

Ansprechpersonen:
Dillwyn Thier: schreibgeist@fu-berlin.de
Armin Glatzmeier: schreibberatung@ub.fu-berlin.de

„Visionen gestalten“ – Open-Access-Tage 2023 an der Freien Universität Berlin

Die Open-Access-Tage sind im deutschsprachigen Raum die zentrale jährliche Konferenz zu den Themen Open Access und Open Science. Vom 27. bis 29. September 2023 findet die diesjährige Konferenz in Berlin statt, gemeinsam ausgerichtet von 15 Berliner Hochschulen.

Vor 20 Jahren ist die Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen erschienen. Seitdem ist Open Access immer mehr zu einem integralen Bestandteil wissenschaftlicher Praxis und forschungsunterstützender Arbeit geworden. Damit einher ging die Entstehung neuer Berufsbilder, Technologien, Infrastrukturen und Geschäftsfelder. Der Prozess der Transformation des wissenschaftlichen Publizierens ist aber noch lange nicht abgeschlossen – und die Vision eines Besseren, effizienteren, gerechteren und inklusiven wissenschaftlichen Publikationswesens ist immer noch aktuell.

Der offene und kostenfreie Zugang zu Forschungsergebnissen, wissenschaftlicher Literatur und anderen Materialen im Internet steht im Mittelpunkt der Open-Access-Tage, die in diesem Jahr unter dem Motto „Visionen gestalten“ in Berlin stattfinden. Organisiert wird die internationale Konferenz gemeinsam von fünfzehn Berliner Einrichtungen, darunter Universitäten, Hochschulen und die Charité – Universitätsmedizin Berlin.

Konferenzort der Open-Access-Tage 2023 ist der Campus der Freien Universität in Berlin-Dahlem. Die Organisation der Konferenz wird durch das Open-Access-Büro Berlin koordiniert, das an unserer Universitätsbibliothek angesiedelt ist.

Die Konferenz wird durch die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege Berlin als Hauptsponsor gefördert und von der Berlin University Alliance sowie weiteren Sponsoren aus dem Open-Access-Bereich unterstützt. 


Das Programm

Neben zahlreichen Sessions, Workshops, einer Poster-Ausstellung und einem Tool-Marktplatz werden in diesem Jahr drei renommierte Keynote-Speakerinnen erwartet:

  • Mittwoch, 27. September, 11.00 Uhr:
    Henriette Rösch (Universität Leipzig, Universitätsbibliothek):
    „Publikationsmanager*innen statt Katalogisier*innen? Anforderungen an die Organisations- und Professionsentwicklung in Bibliotheken im Zuge der Open-Access-Transformation“
  • Donnerstag, 28. September, 9.00 Uhr:
    Vera Meyer (Technische Universität Berlin):
    „Das Große denken: Wie eine offene Forschung zwischen Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft Transformationsprozesse beschleunigen kann“
  • Freitag, 29. September, 11.30 Uhr:
    Amrei Bahr (Universität Stuttgart):
    „Access denied! Warum Zugangsbeschränkungen der Wissenschaft schaden“

Ein kostenfreier Live-Stream zu den drei Keynotes ist während der Konferenztage abrufbar und wird auf der Webseite der Konferenz verlinkt.

Die Vorträge werden aufgezeichnet und im Anschluss an die Konferenz über das AV-Portal der TIB (https://av.tib.eu/) verfügbar gemacht.

Das vollständige Konferenzprogramm inkl. Raumplan und einer Übersicht aller Referent*innen finden Sie unter https://open-access-tage.de/open-access-tage-2023-berlin/programm


Registrierungen & Anmeldungen können bis zum 31. August 2023 hier erfolgen.

+++ UPDATE vom 09.08.2023 – Da die Maximalzahl der Teilnehmenden (450 Personen) bereits erreicht wurde, ist die Anmeldung geschlossen. (Anm. d. Red.) +++

Tagungsort ist die Rost- und Silberlaube, Habelschwerdter Allee 45 bis Fabeckstrasse 23 – 26, 14195 Berlin.

Philologische Bibliothek am 12.07.2023 geschlossen

Auf Grund des jährlichen Betriebsausflugs des Kollegiums ist die Philologische Bibliothek am 12.07.2023 geschlossen. Alle anderen Bibliotheken der Universitätsbibliothek sind geöffnet. Das Lernen & Arbeiten ist dort möglich.

Wir bitten um Verständnis.

Due to the annual staff outing of the library team, the Philological Library will be closed on 12.07.2023. All other libraries of the University Library are open. Learning & working is possible there.

We apologize for any inconvenience.

Literatur als koloniale Beute? – Provenienzgeschichten 1910 – 2021

Aufzeichnen – Extrahieren – Sammeln – Anonymisieren – Abschreiben – Umdichten – Zirkulieren – Zurückgeben und am Ende die Frage: „Wie viel koloniale Beute gibt es in dieser Bibliothek?“ Die aktuelle Ausstellung des Masterseminars „Looted literature“ unter der Leitung von Frau Prof. Irene Albers und Andreas Schmid  zeigt Provenienzgeschichten anhand einzelner Buchtitel und Exponate. Bis zum 20.07.2023 kann die Ausstellung während der Öffnungszeiten der Philologischen Bibliothek besucht werden.

Die Vitrinen in der Philologischen Bibliothek auf Ebene 0 mit den roten Titelüberschriften erzeugen Aufmerksamkeit und erfordern zugleich Ruhe und Zeit für das Verstehen und Betrachten der vielschichtigen Ausstellung. Bücher, Zeichnungen, Fotos, Karteikarten, Quellentexte, Reproduktionen, Titelcover und ein Phonograph aus dem Ethnologischen Museum zeigen und erzählen Geschichten über die europäischen Aufzeichnungen von sog. Oralliteraturen. Die Beschaffung der Reproduktionen und einzelner Originalausgaben war mit intensiver Recherchearbeit und Archivbesuchen verbunden.

Eine Kernfrage zieht sich wie ein roter Faden durch die Vitrinen: Kann Literatur – analog zur Raubkunst – zu kolonialer Beute werden? Im Licht aktueller Debatten über Aneignung, Raub und Restitution im Anschluss an die Veröffentlichung des von Bénédicte Savoy und Felwine Sarr im Auftrag von Macron erstellten Berichts und sich anschließenden Publikationen versucht die Ausstellung, die literarische Moderne anhand von Herkunftsgeschichten neu zu denken.

„Sind Geschichten auch Raubgut?“ Der Tagesspiegel-Artikel verdeutlicht die Schwierigkeiten, überlieferte Texte und Geschichten bis zu ihrem Ursprung zurückzuverfolgen.


Ausstellung und Führungen

Im Rahmen der anstehenden „Langen Nacht der Wissenschaften“ am 17.06.2023 in der Zeit von 17:00 – 22:00 Uhr gibt es für alle Interessierten Gelegenheiten, die Ausstellung mit einer Führung zu erleben.

Hier findet sich ein weiterer Beitrag zur Ausstellung, verfasst vom Mitkurator Andreas Schmid.

Weitere Anfragen zu Führungen können per E-Mail gestellt werden:

andreas.schmid@fu-berlin.de

Bildquellen: © Bernd Wannenmacher

„Pick & Choose“ – Bibliotheksschulungen nach Maß

Das Schulungsteam der Philologischen Bibliothek bietet ganzjährig eine Vielfalt an Schulungsformaten (digitale Einführungen oder Präsenztermine) für Studierende, Forschende und Lehrende an. Ob im Schulungsraum der Bibliothek oder direkt im Seminarraum: Recherche- und Informationskompetenz vermittelt das Team maßgeschneidert nach den Bedürfnissen der Studierenden und Lehrenden des Fachbereichs Philosophie & Geisteswissenschaften.

Ein dauerhaftes Angebot ist die Literaturrecherche Grundschulung. Im Bibliotheksportal Primo stehen Suchende oftmals vor der Herausforderung, mit großen Treffermengen umgehen zu müssen.

Eine gut formulierte Suchanfrage und die systematische und gezielte Anwendung von Filtermöglichkeiten helfen dabei, die relevante Literatur für die eigene Arbeit zu finden.

In der Grundschulung werden kleine, praktische Rechercheaufgaben bearbeitet, die anschließend gemeinsam besprochen werden. Sie wird in den Sprachen Deutsch, Englisch und Italienisch angeboten und kann dauerhaft als Schulung über die Webseite der Philologischen Bibliothek für Seminare und Gruppen angefragt werden.


„Pick & Choose“ – Rechercheschulungen für Seminare

Dieses Programm gibt Seminarleiter*innen die Möglichkeit, die Schulungsinhalte selbst zu wählen und aus einer Modulliste passende Themen zusammenzustellen. Die Liste gibt neben den Inhalten auch Hinweise auf die Eignung für die jeweiligen Ausbildungsstufen B. A., M. A. oder Promovierende und kann vor allem bei fortgeschrittenen oder gemischten Studierendengruppen gezielt Lücken in der Recherchekompetenz schließen. Insbesondere die fachspezifischen Angebote werden gern in einen allgemeinen fachübergreifenden Schulungsteil integriert und sind sehr beliebt.

IT-Ersthilfe direkt in der Philologischen Bibliothek

Allen Bibliotheksnutzer*innen steht außerdem die IT-Ersthilfe zur Seite, wenn die Anmeldung im WLAN, der VPN-Zugang oder das ZEDAT-Portal Schwierigkeiten bereiten. Individuelle Hilfe und Informationen zu Hochschul-Diensten wie der FU-Box, Blackboard, Userwikis, Office-Installation oder Webmail gibt es bei Bedarf. Während der Öffnungszeiten von Montag bis Donnerstag 10:00–16:00 Uhr, Freitag 10:00–15:30 Uhr können ohne Anmeldung direkte Anfragen an das Team der Leihstelle gestellt werden.


Generell steht das Schulungsteam der Philologischen Bibliothek für weitere Anfragen zur Verfügung und berät gern bei individuellen Wünschen! Sprechen Sie uns an! Kontakt: informationskompetenz@philbib.fu-berlin.de


(Bildquelle: dbv/Mark Bollhorst)

Klimaneutrale Buchlieferungen – spart Verpackungen und vermeidet Emissionen

Die Philologische Bibliothek führt regelmäßig Gespräche mit den lokalen Buchlieferanten, um ressourcenschonender und umweltfreundlicher bei den Buchbestellungen zu werden. Die Verpackung und der Transport sind hierbei Möglichkeiten für Bibliothek und Buchlieferant, dauerhaft einen Beitrag mehr für Umwelt- und Klimaschutz zu leisten.

Lutz Werner, Geschäftsführer der Akademischen Buchhandlung ist überzeugter Lastenradfahrer

Die Buchanlieferungen der Akademischen Buchhandlung Werner erfolgen mit dem Lastenrad. Das Modell fand er fertig gebaut im Internet und der Stauraum ist ideal für größere Buchlieferungen. Geschützt bei Regen erfolgen die Buchauslieferungen in der näheren Umgebung an die Bibliotheken.

Im Gespräch stellte sich heraus, dass die Anschaffungskosten im ersten Jahr der Zustellung die Einsparungen von Autoversicherung, Benzin etc. ausgeglichen haben. Auf die Frage, ob Fahrräder und Lastenräder die Straßen Berlins erobern, antwortet Lutz Werner:

In naher Zukunft werden die Fahrräder nicht den Autoverkehr verdrängen können. Leider wird von vielen Autofahrer*innen das Rad als Ärgernis angesehen, politisch kann der Umstieg nicht für einen Großteil der Bevölkerung vermittelt werden. Ich wünsche mir, dass jeder gesunde Mensch die Möglichkeit nutzen sollte, Fahrrad zu fahren, auch beruflich. Die Vorstellung, dass anstelle von lautem Autoverkehr Fahrradketten leise rasseln und man nicht mehr hinter einem stinkenden Auspuff fahren muss… Das wäre es!

Lutz Werner

In Berlin bieten immer mehr Öffentliche Bibliotheken in den Bezirken die Ausleihe von Lastenrädern an. An der Freien Universität sind für die Abteilungen der Poststelle und für das Team der Hausmeister*innen Lastenräder im Einsatz. Nachhaltige Mobilität soll in Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Nachhaltigkeit & Energie zunehmend ausgebaut werden.

Es liegt zunehmend in der Hand der Bibliotheken, proaktiv auf die Buchlieferanten zuzugehen. Der Austausch zwischen Bibliothek und Buchlieferant offenbart oft, dass nachhaltiges Handeln beiderseits verfolgt wird. Es kann aber auch zukünftiges Kriterium sein, dort seine Bücher zu bestellen, wo die klimaneutrale Buchanlieferung garantiert wird.

Welche Möglichkeiten es gibt, auch mit internationalen Buchlieferanten Verpackungsmüll zu vermeiden, lesen Sie hier nach.

Bildquelle: Janet Wagner

„Des Menschen Seele gleicht dem Wasser“(Goethe): Lebensquelle Wasser – Ressource und Kulturgut!

Die Vereinten Nationen trafen sich Ende März 2023 in New York erstmalig zum Weltwassergipfel. Weltweit gibt es unzählige Orte und Landstriche, an denen der Zugang zu Wasser fehlt, Mensch & Umwelt erleben weltweite anhaltende Dürren und Hitzeperioden. Die nachhaltige Sicherung und Nutzung von Wasser ist auch Thema für Bildungsinstitutionen wie Bibliotheken: In Ausstellungen zur Wertschätzung von Wasser zum Beispiel. In der Märzausgabe der Zeitung „Politik & Kultur“ des Deutschen Kulturrates stellt der Geschäftsführer Olaf Zimmermann die Bedeutung von Wasser für die Kultur heraus:

Wasser ist ein Allgemeingut, und der Zugang zu Wasser muss als eines der Menschenrechte betrachtet werden. Trinkwasser gehört zur Daseinsvorsorge und darf kein Spekulationsobjekt werden. Gerade der Kulturbereich kann das Verständnis für den sorgfältigen Umgang mit Wasser schärfen.“

Aus: Politik & Kultur, Nr. 3/23, S. 15

Wasser zum Gießen der Hochbeete in einem Bibliotheksgarten, zum Gießen von Bäumen in der Stadt als auch die Herstellung von Büchern, mobilen Endgeräten oder Wasser zum Kühlen von Serverräumen: Der Bedarf ist groß, Bibliotheken können ohne Wasser nicht existieren. Wasser ist Motiv in den Literaturen der Welt, inspiriert Künstler*innen seit jeher. Wasser ist etwas Kosmisches, Heiliges. Mehr als je zuvor ist es bedeutsam, dass die Menschen mit Wasser sorgsam und nachhaltig umgehen. Mit dem Bekenntnis von Bibliotheken, die 17 Ziele der nachhaltigen Entwicklung der Agenda 2030 umzusetzen, gilt das Ziel 6 Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen. Konkret sei hier ein Beispiel genannt: „Zugang zu hochwertiger Information und Best-Practice-Beispielen auf den Gebieten der lokalen Wasserversorgung zu schaffen“ wie es zur Rolle der Bibliotheken zu den Nachhaltigkeitszielen im Positionspapier des Deutschen Bibliotheksverbandes heißt.

Weltwassertag am 22.03.2023: Wasser als Gesprächsthema

Anlässlich des Weltwassertages kam der Verein atiptap auf Einladung von GreenFUBib mit der Wasserbar in die Blätterlaube an die Freie Universität Berlin. Das Wasserquiz und Informationen zur Kampagne „leitungswasserfreundliche Hochschule“ waren für alle Teilnehmenden spannend und sofort Gesprächsthema. GreenFuBib versucht, Räumlichkeiten zum Auffüllen von Trinkwasser sichtbarer zu machen und mehr Kolleg*innen für das Thema Leitungswasser zu sensibilisieren. Die Mitwirkung lokaler Vereine kann Bibliotheken dabei helfen, die eigene Wasserbewirtschaftung und den Wasserverbrauch permanent im Blick zu haben. Sei es durch eine Klimabilanzierung oder durch bewusstes Wassermanagement rund um das Bibliotheksgebäude. Der Erhalt der Ökosysteme und der Kampf gegen Wasserknappheit ist Aufgabe von allen. Kultureinrichtungen müssen aufklären, dass Wasserknappheit ein wachsendes Problem darstellt und dass der virtuelle Wasserfußabdruck jeder Einrichtung verringert werden muss.

„Problematisch ist in Deutschland aber nicht nur die Wasserknappheit und die Wasserverschmutzung, sondern auch die enorme Wassermenge, die direkt oder indirekt im Ausland beansprucht wird.“

Aus: Martens, & Ellmers, B. (2020). Agenda 2030: Wo steht die Welt? : 5 Jahre SDGs – eine Zwischenbilanz / Herausgeber: Global Policy Forum, Bonn. Autoren: Jens Martens und Bodo Ellmers. (Redaktionsschluss: 31. Oktober 2020). Global Policy Forum, S. 98.

Bildquelle: Matheo Mareski-Iffländer